Steves Geschichte

Drogen, Partys und Schlägereien

Ich heiße Steve und bin 32 Jahre alt, Musiker, Rapper (Ain Safra) und Marketingkaufmann. Mein Leben verlief eigentlich immer relativ cool, aufgewachsen bin ich in einer liebevollen Familie mit vier genialen Geschwistern…Mit 17 entschied ich mich jedoch, meinen eigenen Weg in diese große Welt zu gehen. Drogen, Partys, Schlägereien und rappen ohne Ende .

Mit 19 Jahren zog ich alleine nach Wiesbaden und lernte zwei Jahre später meine Frau kennen. Immer noch hart unterwegs – extrem viel am feiern und trinken auf irgendwelchen Rap-Konzerten und Clubs. Ich machte eine Ausbildung und bekam danach eine Führungsposition in einem Möbelhaus. Nebenbei absolvierte ich ein Studium und wurde dann zum Vertriebsleiter bei einem großen internationalen Elektronikhersteller.

Depressionen bis hin zu Suizidgedanken

So schön so gut. Unsere Ehe brachte vier wundervolle Kinder hervor…Als die letzten 2 (Zwillinge, inzwischen drei Jahre alt) 12 Wochen zu früh auf die Welt kamen, war ich plötzlich extrem überfordert. Die Folge: ein Burnout, extreme Panikattacken und Depressionen bis hin zu Suizidgedanken. Die Panikattacken waren so heftig, das ich weder Auto noch Bus fahren konnte. Ich dachte jede Sekunde, dass ich einen Herzinfarkt bekomme. Herzrasen, Schwindel, Schweißausbrüche wurden zu meinen täglichen Begleitern.

In dieser Zeit habe ich mich nicht vielen Menschen geöffnet und die, bei den ich es tat, konnten mir nicht wirklich helfen, da sie nicht verstehen konnten, wie es mir geht. Dies soll absolut kein Vorwurf sein, ich hätte es bis dato auch nicht verstanden. Der Gedanke, meinem Leben ein Ende zu setzen, lag relativ nah auf der Hand. Ich kam einfach nicht mehr klar und mich machte nichts mehr glücklich. Außerdem war ich geplagt von einer ständigen Angst zu sterben.

Aus Verzweiflung fing ich an zu beten

Die erste Hoffnung bekam ich, als ich mir auf Youtube Videos über Panikattacken angesehen habe und herausfand, dass ich nicht die einzige Person bin, der es so geht. Aber trotzdem blieb der einzige Grund, warum ich nicht in den Wald fuhr und alles beendete, meine Kinder! Nach einigen Monaten fing ich voller Verzweiflung an zu Gott zu beten und was soll ich sagen, die Panikattacken waren direkt weg. Ich konnte es selbst nicht glauben! Bis heute sind sie nicht wieder gekommen!!

Kurze Zeit nach dieser mega positiven Erfahrung hat sich meine Frau nach 8 Jahren Ehe von mir getrennt. Wieder stand ich alleine da. Aber diesmal hatte ich für mich nur noch zwei Optionen: Entweder bringe ich mich selbst um oder ich drehe mein Leben um 180 Grad und setze alles auf eine Karte, dass Gott mir hilft.

Alles hat sich verändert

Anfang 2016 habe ich mich zum Glück für die zweite Option entschieden. Ich besuchte wieder eine Kirche, in der ich als Kind schon öfter durch meine Familie war. Gott wurde für mich zu einem Fixpunkt ausserhalb meiner Gedanken und meiner Angst, ein stabiler Teil in meinem Leben. Das hat meinem Leben wieder einen Sinn gegeben.

Innerhalb von einem Jahr hat sich mein Leben komplett geändert. Nach 16 Jahren Alkoholsucht habe ich jetzt seit 5 Monaten keinen Tropfen Alkohol berührt und auch keinen Stress mehr damit wenn andere neben mir trinken. Ich habe bis dato knapp 60 kg abgenommen (Bestzeit 180 kg) und habe mit dem Rauchen aufgehört! Mit meiner (Noch)Frau habe ich ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis und meine Kinder haben endlich wieder einen glücklichen Daddy! Ich habe mich auf Gott eingelassen und er hat einfach ALLES gedreht.

Gib nicht auf!

Ich bin momentan übelst glücklich und weiß dass ich einen Fixpunkt ausserhalb meines Chaos habe, selbst wenn wieder die Überforderung kommen sollte. In ein paar Monaten kommt mein erstes Rap-Album auf den deutschen Markt. Auf dieser CD habe ich auch viele dieser negativen Momente festgehalten und möchte jetzt Menschen helfen, denen es ähnlich geht…

Wenn ich dir eine Sache sagen darf, wenn du mit ähnlichen Problemen kämpfst: Nicht aufgeben! Es kommen bessere Zeiten! Versuch dir Hilfe zu holen, such dir Menschen, denen du vertraust und erzähle ihnen was du fühlst, oder gehe in eine Therapie, weil nur das wird dir wirklich helfen! Hätte ich damals mein Leben wirklich beendet, hätte ich niemals erleben können, wie schön dieses Leben doch sein kann!

 

 

 

Steve ist als Rapper Ain Safra beim Label Versunkene Fabrik und oft mit Bosca untwerwegs. Er will mit seiner Musik Hoffnung und Werte vermitteln und auch mit seinem Glauben ein Vorbild sein. Er freut sich riesig dir hier seine Geschichte erzählen zu dürfen.

Wenn du gerade selbst mit Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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