Lous Geschichte

Posttraumatische Belastungsstörung

Ich bin Lou, 19 Jahre alt und werde dieses Jahr 20. Ich habe angefangen, Gedichte und Geschichten zu schreiben um anderen Mut zu machen und das Gefühl zu geben, dass man nicht alleine ist.

Angst vor meinen Eltern

Bei mir fing alles schon in der Kindheit nicht gut an. In der Schule wurde ich die ganze Zeit gemobbt und beleidigt. Mit zehn Jahren habe ich mich das erste Mal selbst verletzt. Mit 12 wurde ich zuhause das erste Mal geschlagen. Ich musste viele Regeln einhalten. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, wurde ich bestraft. Irgendwann kamen dann auch noch sexuelle Missbräuche durch meinem Vater hinzu. Ich hatte Angst vor meinen Eltern. Nach außen hin sah es so aus, als ob alles perfekt gewesen wäre. Aber es war alles andere als perfekt. Ich hatte jedes Mal Angst von der Schule nach Hause zu kommen.

Mit meinem Bruder konnte ich nicht reden, er bekam davon nie etwas mit und ihm wurde auch nichts getan. Mich kostet es extrem viel Überwindung über all das zu schreiben. Das Ganze ging 3 Jahre lang bis ich mich entschloss Hilfe zu suchen. Danach wurde alles anders. Ich kam zu Pflegeeltern. Inzwischen hat mein Kopf sehr viel verdrängt. Ich ging mit 16 Jahren zum ersten Mal zur Therapie. Mittlerweile gehe ich seit knapp 4 Jahren regelmäßig zur Therapie.

Meine drei Diagnosen

Die erste Diagnose die ich damals bekam war: Posttraumatische Belastungsstörung. Ich habe viele Trigger die Flashbacks auslösen und die Albträume werden nicht besser. Die zweite Diagnose, die ich aufgrund meines sozialen Verhaltens und Panikattacken erhielt, war soziale Phobie. Auch damit habe ich immer noch zu kämpfen. Es fällt mir schwer, unter vielen Menschen in der Öffentlichkeit zu sein. Die dritte Diagnose, die ich erhielt war Borderline-Persönlichkeitsstörung. Das hatte ich mir allerdings schon zusammengereimt, durch die extremen Stimmungsschwankungen, den extremen Wutausbrüchen und wegen des impulsiven Verhaltens.

Alle drei Krankheiten belasten mich sehr; so sehr dass ich weder eine Ausbildung anfangen kann, noch einen Nebenjob machen könnte. Ich könnte nicht sagen, was mich am meisten belastet. Am meisten jedoch merke ich Borderline und die soziale Phobie. Die Posttraumatische Belastungsstörung merke ich auch, aber nicht ständig. Ich habe einige Klinikaufenthalte hinter mir. Manche haben eher wenig gebracht. In der letzten Zeit musste ich viele Enttäuschungen einstecken.

Ich habe nicht viele Freundschaften. Ein paar sind abgebrochen. Dennoch habe ich zwei Freundschaften die bestehen. Ich habe große Verlustangst und mit Kontaktabbrüchen oder Abschied komme ich nicht klar. Mir fällt es schwer für mich selbst zu sorgen. Ich denke, dass das an dem Selbsthass liegt den ich immer noch habe. Das was mir passiert ist, ist wahrhaftig nicht schön und ich wünsche das niemandem.

Ich lerne positiver zu denken

Nach meinem letzten Klinikaufenthalt im letzten Jahr, hat sich etwas verändert. Ich bin stabiler und stärker geworden, auch wenn ich noch einen langen Weg vor mir habe und vieles sehr belastend und schwierig ist. Das selbstverletzende Verhalten hat sich schon gebessert. Das ist für mich ein großer Erfolg, obwohl ich immer wieder Rückfälle habe. Trotz allem kämpfe ich dafür, dass es mir besser geht und ich irgendwann mit allem besser klar komme und hoffentlich mit meiner Vergangenheit abschließen kann. Ich denke immer noch oft negativ, aber ich lerne immer positiver zu denken.

Ich möchte nur eins sagen: Geht zu jemanden dem ihr vertraut, wirklich vertraut und sucht euch unbedingt Hilfe, egal wie viel Angst ihr habt. Ihr seid nicht allein und es gibt Menschen die für euch da sind und euch helfen wollen! Ihr seid stark und ihr schafft das. Und lasst euch bitte nicht einreden ihr wärt nichts wert, denn das stimmt nicht. Ihr seid so wertvoll!

 

 

 

Lou bloggt selbst auf ihrem eigenen tumblr-Blog. Wenn du gerade selbst mit Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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