Christinas Geschichte

Christina und ihr Sohn mit Downsyndrom

Mein Name ist Christina, ich bin 21 Jahre alt und bin Mami von einem zweijährigen Sohn, der mit dem Downsyndrom geboren wurde.

Bei mir fing es schon in der Kindheit an. Nirgendwo hatte ich mich passend gefühlt. In der Grundschule wurde ich gemobbt, weil ich pummelig war. In der weiterführenden Schule wurde ich dann extrem hart gemobbt. Auch draußen auf der Straße. Es war der Horror für mich! Selbst meine Lehrer waren gegen mich, ein paar waren echt fies zu mir. Ich hatte mich so dafür geschämt! Ich habe niemanden davon erzählt.

 

Falsche Freunde

Irgendwann wurde ich Teil einer großen Mädchengruppe. Wir fingen an zu trinken, zu rauchen, zu kiffen und viel zu feiern.. Ich bin total abgerutscht. Nach ein paar Jahren hatte mein Leben so einfach keinen Sinn mehr. Ich wollte unbedingt einen Sinn im Leben finden und meine eigene kleine Familie haben.

Bald wurde ich schwanger. Alle, die sich als meine “besten Freunde” ausgegeben hatten, habe ich verloren. Mein Partner hatte sich plötzlich von mir getrennt, auch wenn er einige Monate später wieder kam. Und auch mit meiner Mama hatte ich mich überhaupt nicht mehr verstanden. Ich saß den ganzen Sommer alleine schwanger zu Hause und habe so viele Tränen vergossen.

 

Mein besonderes Kind

Nach einiger Zeit habe ich gelernt alles hinter mir zu lassen und stark zu bleiben für mein kleines Baby. Und nun war er da! Mein besonderes Kind! Doch plötzlich gab es die Diagnose Downsyndrom. Ich fiel in ein sehr tiefes Loch. Ich war unendlich traurig, dass mein Kind so leben muss. Über viele Monate habe ich getrauert und fing immer wieder an zu weinen, wenn jemand mit mir über die Diagnose sprechen wollte. So richtig verarbeitet habe ich es bis heute noch nicht. Aber eins ist sicher: Ich habe unendlich viel von ihm gelernt, sein Lachen ist so wunderschön!!

Nach der Geburt meines Sohnes ging es mir immer schlechter. Ich war total vergesslich, verwirrt, kraftlos, erschöpft und müde. Ich wusste einfach nicht wieso! Plötzlich konnte ich nicht mal mehr das Haus verlassen. Egal wann, egal wo, ich fing einfach an zu zittern, bekam Herzrasen und mein Körper wurde unruhig und verkrampfte sich.

 

Ich brauche Hilfe

Eines Nachts war es dann so weit. Ich lag im Bett und habe keine Luft mehr bekommen. Es war so als hätte mir jemand den Hals zugedrückt. Und es kam immer öfter vor. Mir wurde klar: Ich brauche Hilfe!!

Dann kam die Diagnose: Depression und Angst-/Panikstörungen. Ich war zwei mal in einer Tagesklinik und einmal in der Psychiatrie. Meine Ängste sind größtenteils weg! Meine Mama hat eine tolle Freundin, die sich sich um mich gekümmert und mich gecoached hat. Sie war früher selbst einmal erkrankt und konnte mir helfen. Sie sagte mir damals einen Satz: “Du wirst es bald genießen einkaufen/bummeln zu gehen, mit einem Lächeln im Gesicht und ganz ohne Angst!”

 

Ich lebe wieder!

Ich dachte in diesen Moment: “Das wird doch niemals gehen!” Aber es ging! Dank ihr habe ich es nach ein paar Sitzungen geschafft wieder aus dem Haus zu gehen, Telefonate zu führen und Termine zu machen! Vor ein paar Tagen war ich ganz alleine unterwegs und erinnerte mich an ihre Worte. Ich habe mich so frei gefühlt. Ich lebe wieder! Ich kann zwar noch nicht ohne Begleitung zu Terminen, aber es ist mir endlich wieder möglich alleine einkaufen zu gehen.

Seit sechs Monaten habe ich wieder einen Partner. Ich hätte nie denken können, dass ich so eine tolle Beziehung haben werde, ganz ohne Ängste! Er steht zu mir, so wie ich bin. Er hält zu mir und stärkt mich in jeder Situation. Mit ihm habe ich gelernt wieder Bus und Bahn zu fahren. Es ist so ein schönes Gefühl ein großes Stück meines Lebens wieder zu haben!

 

Wir sind stark!

Wenn du das gerade liest:

Hey du! ♡ Ich weiß dieses Leben ist nicht einfach! ABER:

Wir sind stark! Wir überstehen jedes Tief! Gib bitte niemals auf! Wir müssen vieles im Leben annehmen und lernen damit zu leben. Dann wird es so viel einfacher.
Ich kann dir nur einen Tipp mit auf den Weg geben: Egal wie stark deine Ängste sind, sie werden irgendwann verschwinden. Beschäftige dich mit dem Thema und such’ dir Hilfe. Je mehr du weißt, desto leichter wird es dir fallen eine Panikattacke zu überstehen!
Ich drücke jede_n Einzelne_n von euch, der/die es gerade braucht!! 🙂

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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