Linas Geschichte

Ich habe schon mit ca. 13 Jahren gemerkt, dass etwas mit mir nicht stimmt. Schon damals konnte ich nicht gut mit Stress und Enttäuschungen umgehen. Glücklicherweise kann ich mich gut in Menschen hineinversetzen, ihr Handeln und ihre Gefühle verstehen und nachempfinden. Das rettete mein Leben.

 

Meine Selbstzweifel erstickten mich

Es begann damit, dass ich innerhalb von drei Jahren drei Schulwechsel durchmachen musste, da meine Leistungen nicht ausreichten und weil ich Schwierigkeiten mit einigen Lehrern hatte. Auf der letzten Schule geriet ich in eine Gruppe, in der mich meine angeblichen Freunde nur seelisch unterdrückten. So sehr, dass ich all meinen Mut verlor und in Selbstzweifeln erstickte.

Ich nahm eine Packung Ibuprofen, in der Hoffnung, mein Herz würde aufhören zu schlagen. Gott sei Dank erwischte mich meine Schwester und zwang mich, die Tabletten wieder herauszuwürgen. Über die Jahre hatte ich immer wieder negative Gedanken, aber ich schaffte es immer, dass die Positiven noch überwogen.

 

Die erste Liebe brachte mich immer weiter in den Abgrund

Bis ich mich in meinen ersten festen Freund verliebte. Ich war so verliebt, dass ich dachte ihn nicht gehen lassen zu können. Selbst nachdem ich herausfand, dass er mich mehrere Male betrogen hatte. Ich habe ihm verziehen, was der größte Fehler war, den ich hätte machen können.

Dadurch habe ich eine Fassade aufgebaut, aus der ich selbst keinen Ausweg mehr fand. Ich entwickelte eine Essstörung. Er gab sich viel Mühe, alles wieder ins Reine zu bringen, aß immer meinen Teller auf und sah einfach nur zu, wie ich mein Essen an unseren Hund verfütterte.

Ich nahm 15 kg ab, doch schaffte es meine Krankheit und meine Depressionen so gut zu überspielen, dass es zunächst keiner merkte. Dann kam der nächste Tiefschlag. Er betrog mich ein weiteres Mal. Er sagte es mir von selbst, um die Lage zu mildern, doch das machte es natürlich nicht besser. Und trotzdem hatte ich ihm wieder verziehen.

Von da an konnte ihm gar nicht mehr vertrauen, wurde krankhaft eifersüchtig. Ich fing an mich nach jedem Streit zu ritzen, weil ich mich selbst so sehr hasste. Nach einem Jahr sagte ich meiner Mutter, dass ich Hilfe brauchte, doch weil ich ihr meine Wunden nicht zeigte, nahm sie es nicht allzu ernst.

 

Ich wollte einfach nur weg. Mein Leben endgültig beenden.

Nach einem weiteren heftigen Streit wegen eines anderen Mädchens auf einer Feier beschloss ich erneut, mein Leben zu beenden. Ich schrieb ihm eine SMS in der ich mich verabschiedete, doch er reagierte nicht. Ich wollte mich vor ein Auto werfen, doch eine Frau rettete mich. Ihm war das alles gleichgültig. Ich wollte mit ihm reden, doch er ignorierte mich. Er amüsierte sich weiter mit anderen Mädchen.

Meine Welt brach zusammen. Dem Menschen, der mir alles bedeutet hatte, für den ich so viel getan hatte, war mein Leben egal! Ich nahm mir eine Flasche von der Theke, machte sie auf dem Boden kaputt und schnitt mir in die Arme. Meine Freunde riefen sofort einen Krankenwagen, er sah nur aus der Ferne zu.

Nach meinem Klinikaufenthalt machte ich wieder den Fehler, mich mit ihm zu treffen. Ich log ihn an, dass es mir schon viel besser ginge. Er wollte keine Beziehung mehr mit mir, sich aber trotzdem mit mir treffen. Ich wusste, dass er mich nur ausnutzte, aber das war meine einzige Chance, ihn weiterhin bei mir zu haben.  Ich gab ihm also was er wollte. Zwei Monate später hatte er plötzlich den Kontakt abgebrochen und ich erfuhr, dass er eine neue Freundin hatte.

Da war endgültig alles zu viel für mich. Meine Noten rutschten immer weiter in den Keller und meine Schnitte wurden immer tiefer. Nach einer gefühlten Ewigkeit auf der Warteliste bekam ich endlich einen Therapieplatz, denn ich konnte und wollte so nicht weiterleben.

 

Es gibt immer einen Grund weiterzuleben!

Das Einzige, was mich zu der Zeit am Leben hielt, war meine Liebe für andere Menschen. Immer wieder musste ich an die Gefühle meiner Eltern denken. Wie es ihnen gehen würde, wenn ich nicht mehr da wäre.

Durch die Therapie habe ich gelernt, mit meinen Gefühlen besser umzugehen und offen über meine Probleme zu reden. Es gibt immer einen Grund weiterzuleben. Selbst, wenn es dauert das zu begreifen, sucht euch Hilfe wenn ihr keinen Ausweg mehr sehen könnt!

Ihr werdet irgendwann wieder erkennen, was das Leben wert ist. Es wird noch so viele Momente geben, in denen ihr dankbar seid, dass ihr noch da seid!

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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