Sofies Geschichte

Hey du. Ich bin Sofie, bin 19 Jahre alt und mache derzeit eine Ausbildung im sozialen Bereich.

Als ich anfing meinen Tod zu planen, war ich tagsüber aufmerksamer. Ich beobachtete Freunde und Familie und malte mir aus, wie lange sie brauchen würden, um darüber hinweg zu kommen. Es zerbrach mir das Herz und ich weinte in meinen letzten Tagen sehr viel mehr als sonst. Aber ich war so fest entschlossen, das es niemals besser werden würden und ich nie wieder glücklich sein könnte. Ich hatte weder Kraft noch Lust es herausfinden zu wollen. Leben war für mich gestorben.

Ich erinnere mich sehr schlecht an die Nacht, in der mir weh getan wurde, aber dafür umso mehr an den Schmerz der danach in mir tobte. Vergewaltigungen sind heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. Ich würde sogar sagen, dass es gängig ist. Ich kann an zwei Händen Opfer, sowie Täter abzählen, die ich persönlich kenne! Aber um das Thema geht’s heute nicht. Es geht um das Chaos, den Sturm der in deinem Kopf tobt. Einsamkeit, totale Dunkelheit und das Gefühl man stehe auf einer Bühne und schreit um Hilfe, aber es sieht dich niemand an, keiner hört zu.




Mein Todestag stand schon fest

Ich kann deinen Hass und den Frust vollkommen nachvollziehen. Ich habe meine Liebsten dafür verurteilt, nicht zu erkennen wie schlecht es mir geht. Habe Ihnen die Schuld für meinen Tod gegeben, bevor ich überhaupt darüber nachdachte. Wieso fiel es keinem auf?! Ich war unbewusst extrem gut geworden, meine wahren Gefühle zu verstecken. Lachte und feierte zwar mit, fühlte aber rein gar nichts dabei.

Ich kann dir überhaupt nicht sagen, wie es zustande kam, denn ich glaubte nie wirklich an einen “Gott”, aber an meiner ausgesuchten Nacht schloss ich mich in meinem Zimmer ein, fiel auf die Knie und weinte so bitterlich dass das Atmen unmöglich wurde.

“Wenn es einen Gott gibt, dann brauche ich ihn jetzt. Ich kann und will es nicht mehr alleine machen!”, wiederholte ich immer wieder, bis ich irgendwann einfach begann alles drauf los zu erzählen. Vor meinem visuellen Auge saß Jesus neben mir und hörte mir einfach zu. Das war super komisch in dem Moment, aber es war unglaublich. Mit unfassbar viel Ruhe und zum ersten mal ohne Alkohol, konnte ich richtig einschlafen. In Gedanken verschob ich heimlich meinen Wunsch zu sterben in eine andere Ecke. Ich wollte jetzt wissen, ob da noch mehr ist.




Heilung ist ein Prozess. Mit Höhen und Tiefen

Ich kann dir nicht sagen, dass plötzlich “alles wieder gut” war, aber ich war so berührt von dieser Begegnung (die nicht in Worte zu fassen ist), das ich mich dazu bewegt fühlte, mich wirklich jemandem anzuvertrauen und das tat ich. Es war erst super schwer und dann wurde es immer leichter. Nicht jede Reaktion war positiv, es gab die ein oder andere Person, wo ich mir wünschte ich hätte nichts gesagt, aber sowas passiert und sollte einen nie davon abhalten, sich jemandem anzuvertrauen!

Das Schwerste in meinem Leben, war es meinen Eltern zu erzählen. Es war jedoch nach meiner Begegnung Jesus das Beste was mir hätte passieren können. Ich bekam bald darauf einen Therapie Platz. Auch jetzt war nicht alles gut, es gab Rückschläge und wurde zwischenzeitlich richtig hart. Aber ich war nie alleine. Menschen wussten Bescheid. Als ich dann irgendwann dachte ich wäre geheilt, passierte es. Ein Herzinfarkt.

Mit 18?? Nein, es war “nur” eine Panikattacke. Diagnose: Panikstörung. Gefühlt wieder alles auf Null. Angst und Panik toppten meine Depression. War ich sauer auf Gott? Allerdings! War ich sauer auf mich? Mehr als ich es je sein könnte. Das ist aber Schwachsinn. Man ist so beschäftigt schwarz zu sehen, dabei ist Leben ein Prozess. Mit Höhen und Tiefen. Es ist super anstrengend, ich weiß. Ich will dir aber versichern, das alles nur noch halb so wild ist, wenn du da mit jemandem zusammen durchgehst. Ich würde am liebsten durch den Bildschirm greifen und dich wach schütteln. Gebrochen sein, ist niemals Unheilbar!




Beginne zu reden!

Mir sind seitdem so viele Wunder passiert. Ich stehe heute ganz woanders, aber ich stehe hier mit anderen. Anderen Mädchen denen das passiert ist, andere Menschen mit Panikattacken. Und es ist so wundervoll verstanden zu werden. Ich könnte nicht glücklicher sein, die Therapie war gold wert. Trotzdem bin ich nicht zu 100 Prozent geheilt. Hin und wieder überfallen mich Gedanken oder Attacken, aber ich werde von allen Seiten gestützt und ermutigt. Uns Ich wünsche mir nichts mehr, als dass du es aussprichst. Man kann und wird dir helfen, versprochen. Alles wird besser. Und wenn du dich jetzt noch nicht traust, bete zu Gott, er hört immer zu.

Du wirst so sehr geliebt, bist so viel mehr wert und vor allem, sitzen wir alle im selben Boot. Du bist nie alleine mit deinen Gedanken. Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe. Nichts ist unmöglich. Meine Gedanken sind bei dir.


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2 Antworten

  1. Ich habe das genauso wie Sofie mit 17 erlebt. Heute bin ich 61. Gott hat mein Leben total aufgeräumt und mir Stabilität gegeben. Inzwischen bin ich verheiratet, habe vier Kinder und sieben Enkelkinder.

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