Ich habe manchmal so einen gemeinen kleinen Gedanken: „Es wäre bestimmt schön, jetzt einfach alles zu zerstören.“ Ein kleiner, fieser, sehr aufdringlicher und leider attraktiver Gedanke. Es fällt mir schwer nachzuvollziehen woher so ein Gedanke kommt, aber irgendwie probiert mir dieser Gedanke zu erzählen, was alles gut daran ist, kaputt zu sein. Wie toll doch eigentlich die Dinge waren, von denen ich mich gelöst habe.
Eine kleine Stimme, die schlechte Entscheidungen so reizvoll erscheinen lässt
Diese Stimme erzählt mir wie aufregend jeder Rausch war, wie schön jede Lüge, wie toll sich ein Flirt angefühlt hat und wie spannend es ist, Dinge extra falsch zu machen. Eine Idee, sich selbst und andere psychisch zu verletzen, ein Gedanke an die schönen Seiten von Selbstmitleid.
Du weißt vermutlich was ich meine. Wir werden immer wieder von diesen Gedanken heimgesucht. Ob es in einer Phase von Langeweile oder von Stress kommt, ganz egal. Plötzlich sind wir diesem so attraktiv scheinenden Gedanken ausgesetzt. Dieser Versuchung etwas zu tun, dass uns einfach nur schadet, aber für einen kleinen Moment vielleicht so schön wäre.
Und ab dann beginnt ein Kampf. Zwischen Logik und Emotion, zwischen Gewissen und Nervenkitzel. Ein absurder Kampf zwischen einem Drang, alles zu zerstören und der Sehnsucht nach Sicherheit und Stabilität. Leider weiß ich wie groß oft die Versuchung ist etwas zu tun, das einen auf dem persönlichen Lebensweg zehn Schritte zurückwirft. Das Verlangen nach diesem kurzen Moment, in dem sich all das Schlechte gut anfühlt, ist immer wieder so groß.
Du kannst deine Gedanken steuern
Eine schöne Wahrheit, an die du dich immer wieder erinnern kannst, ist: „Du bist kein Sklave deiner Gedanken.“ Du kannst beeinflussen, was du denkst und ob du Gedanken nachgehst oder nicht. Du bist kein Opfer deiner Gedanken, sondern hast volle Autorität darüber, auch wenn es sich oft nicht so anfühlt.
Du kannst dir laut sagen, was du glaubst, was deine Werte sind oder welche Entscheidungen du getroffen hast. Manchmal hilft es Gedanken aufzuschreiben und zu enttarnen. Denk den Prozess einfach mal durch: Wenn ich das mache, was passiert dann? Was ist das Gute, was ich mir davon erhoffe, was ist das Schlechte, dass ich befürchte? Schon allein dadurch können diese Gedanken leiser werden. Denk an die guten Dinge, die du erleben kannst, ohne deinem Drang nachzugehen. Mach einen Plan und überleg dir, an was du denken möchtest.
Du selbst entscheidest in welche Richtung du gehst
Die nächste Wahrheit, an die ich dich erinnern möchte: „Du kannst entscheiden was du tust.“ Egal wie laut deine Gedanken sind, egal wie viel schöne Gefühle dir deine Idee probiert zu verkaufen. Am Ende liegt die Entscheidung, wie du handelst, bei dir. Ob du auf deinen Drang eingehst oder etwas tust, das dich ablenkt oder sogar auf gute Gedanken bringt, ist deine Entscheidung.
Oft hilft ein kleiner Ortswechsel, wenn das möglich ist, kurz raus in den nächsten Park oder nur ins nächste Zimmer. Du kannst Dinge tun, die dich glücklich machen. Ich habe eine kleine Liste, auf der stehen 10 Dinge, die ich in meiner Stadt gerne mache. Wenn du weißt, was du schön findest oder gerne machst, nimmst du dem Drang die Möglichkeit dich zu überzeugen, dass es nichts anderes gibt, was dich glücklich macht. Denn du kannst über deine Gedanken und Handlungen entscheiden. Allerdings musst du das auch tun.
Sprich über deine aktuellen Herausforderungen
ABER du bist nicht allein! Ich glaube darin liegt die größte Power gegen alle negativen Gedanken. Du kannst einem Freund oder einer Freundin davon erzählen, der Seelsorge-Hotline oder einem Therapeuten. Mir persönlich hilft es vor allem zu beten und mit meiner Frau oder einem Freund zu sprechen. Finde die richtigen Leute, denen du vertrauen kannst, die dich auf gute Gedanken bringen und dir helfen gute Entscheidungen zu treffen.
Vergiss nicht, du kannst entscheiden, du bist nicht allein und du packst das! Wenn du Hilfe brauchst findest du hier einige Infos darüber.
Wenn du gerade mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.