Dieser Blogpost richtet sich an all diejenigen, die einer Person nahe stehen, die an Panikattacken leidet. Ich hatte selbst eine Zeit lang häufig Panikattacken und emotionale Zusammenbrüche. Ich habe diese meist allein durchlitten, weil es mir unangenehm war, mich so verletzlich vor anderen zu zeigen und weil ich andere nicht damit belasten wollte.
Manchmal konnte ich aber nicht verhindern, dass jemand eine Panikattacke mitbekommt. Im Endeffekt gibt es mir auch immer Kraft, wenn ich jemanden bei mir habe, der die Panikattacke mit mir durchsteht und ich nicht allein bin.
Eine Panikattacke ist eine körperliche und psychische Alarmreaktion
Häufig sind Panikattacken von außen betrachtet ohne klar erkennbaren Grund. Meist dauert eine Panikattacke ein paar Minuten, in der Regel maximal 30 Minuten, in seltenen Fällen auch länger. Mögliche Symptome können Atemnot, Hyperventilation, Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern und Angstgedanken sein. Manche Menschen haben bei einer Panikattacke das Gefühl nicht mehr sie selbst zu sein und neben sich zu stehen.
Häufig entwickeln Betroffene eine Angst vor der Angst, die sie so stark einschränken kann, dass sie nicht mehr das Haus verlassen können, aus Angst vor einer erneuten Panikattacke. Oft haben Betroffene, vor allem, wenn sie sich (noch) nicht bewusst sind, dass sie eine Panikattacke erleben, das Gefühl zu ersticken oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Panikattacken fühlen sich schlimm an, sind an sich aber nicht lebensbedrohlich. Falls Du einer Person nahestehst, die an Panikattacken leidet und in solchen Situationen oft unsicher oder überfordert bist, hier ein paar Tipps für dich:
1. Ruhig bleiben.
Wichtig ist, dass Du selbst nicht in Panik verfällst, sondern ein Ruhepol für die Person sein kannst. So kann sie*er sich sicher fühlen und selbst entspannen und zur Ruhe kommen.
2. Zeige Verständnis.
Auch wenn du nicht nachvollziehen kannst, dass die Person gerade eine Panikattacke hat und sie*er selbst nicht erklären kann, was der Auslöser war. Sei nicht sauer oder verärgert, sondern sei gerade in solch einer Situation besonders für die Person da.
3.Atmen.
Atemübungen sind frustrierend und anstrengend, aber sie helfen. Versuche die Person dazu zu bringen, ihre*seine Atmung an Deine anzupassen, atmet gemeinsam, langsam und tief ein und aus.
4. Ablenkung.
Versuche die Person vorsichtig abzulenken. Erzähle ihr*ihm etwas, mache Vorschläge für mögliche gemeinsame Unternehmungen, aber schreibe ihr*ihm nicht vor, was sie*er tun soll. Achte darauf, was sie*er sagt und orientiere dich daran. Sich an einer vertrauten Stimme festzuhalten sich darauf zu konzentrieren, hilft sich nicht von der Panik überrollen zu lassen.
5. Erinnern.
Erinnere die Person daran, dass sie*er so etwas schon einmal erlebt und auch schon einmal überstanden hat. Das wird dieses Mal wieder so sein.
6. Wasser.
Kleine Schlücke Wasser können helfen, achte aber darauf, dass die Person sich nicht verschluckt, das würde die Panik noch verstärken.
7. Ruhe.
Versuche die Person, wenn möglich, an einen ruhigen Ort zu bringen, am besten nach Hause. Wenn das nicht möglich ist, hilft aber meist schon eine Veränderung der Situation in eine ruhigere Umgebung.
8. Liebe.
Sei besonders nett, liebevoll und freundlich zu der Person. Sie*Er fühlt sich total mies, hat Schuldgefühle und schämt sich für die Panikattacke. Schenke ihr*ihm Liebe und Aufmerksamkeit und sei nicht frustriert, wenn sie*er Dir diese gerade nicht zurück schenken kann. Sei einfühlsam und sensibel.
9. Berührung.
Umarme die Person, fahre ihr*ihm über den Rücken, halte ihre*seine Hand. Berührungen können helfen, im Hier und Jetzt zu bleiben und aus der Panik auszubrechen.
10. Medikamente.
Falls Du weißt, dass die Person Medikamente nimmt, die für einen solchen Fall gedacht sind, gib sie ihr*ihm.
11. Reden.
Nachdem die Panikattacke überstanden ist, sprich die Person vorsichtig darauf an. Frage, wie es ihr*ihm geht und was du nächstes Mal anders machen kannst/sollst.
Bitte beachte, dass diese Tipps keine konkrete Anleitung sind, wie man mit Panikattacken umgeht. Es kann sein, dass sie Deiner Freundin oder Deinem Freund helfen, es kann aber auch sein, dass ihr*ihm andere Dinge helfen. Frage einfach mal konkret nach, dann kannst du in Zukunft noch besser für sie*ihn da sein.
Danke, dass Du für deinen Freund oder deine Freundin da bist und ihr*ihm bei Panikattacken beistehst. Das ist super wichtig und ich bin mir sicher, Du machst das gut. Danke Dir!
Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.