Heute morgen ist mir ein Pfannkuchen angebrannt. Erstmal ganz banale Geschichte. Ich habe den Herd angeschaltet, die Pfanne geölt und positioniert und den Teig in die Pfanne gelöffelt. Und dann bin ich weggegangen. Irgendetwas anderes erschien mir in dem Moment wichtiger und ich habe mich einfach nicht mehr um den Pfannkuchen gekümmert.
Dieses Muster erkenne ich leider nicht nur in meinem Umgang mit Pfannkuchen. Vielleicht kennst du es auch, dass du oft deine Gedanken, deine Emotionen, alles was dich so innerlich beschäftigt einfach so in dich reinlöffelst und dann nicht mehr danach guckst. Irgendetwas anderes erscheint wichtiger und plötzlich brennt es an.
Meine Gedanken lassen sich nicht einfach so wenden und es ist auch nicht immer so leicht, einfach meine innere Hitze abzuschalten. Aber ich kann genauer hinschauen und mich kümmern. Statt einem Pfannenwender heißt es bei mir Reflektion, ich stelle mir Fragen.
Du musst deine Gedanken nicht einfach so kochen lassen, deswegen habe ich dir heute mal meine Lieblings-Reflexionsfragen aufgeschrieben. Denn man weiß nicht immer von selbst, wo man anfangen soll. Ich empfehle, dass du dir ein paar davon mitnimmst und regelmäßig stellst. Finde deinen Rhythmus, hin und wieder zu checken, was eigentlich in dir abgeht.
1. Wie geht es dir?
Eine Frage, die wir so oft gestellt bekommen und doch so selten wirklich beantworten. Für mich ist das die erste und wichtigste Frage. Was ist eigentlich grade Phase. Hier kann ich bemerken wie dringend es vielleicht ist, dass ich etwas unternehme. Wir haben schon mal darüber geschrieben hier: “Wie gehts dir?” – Was diese Floskel mit Selbstfürsorge zu tun hat.
2. Was beschäftigt dich aktuell?
An vielen Tagen fange ich Gedanken an, und denke sie einfach nicht zu Ende. Die lungern dann so in meinem Kopf rum und fühlen sich an wie eine unsichtbare Last.
Oft habe ich auch unerledigte ToDos, die ich einfach mal auf eine Liste bringen könnte um sie aus dem Kopf zu haben. Dein Kopf muss natürlich nicht leer sein nach der Frage, aber vielleicht beschäftigt dich ja etwas, dass du leicht loswerden kannst.
3. Hast du dich diese Woche um deine Grundbedürfnisse gekümmert?
Du bist ein Mensch und damit gehen erstmal ein paar ganz einfache Grundbedürfnisse einher, die trotzdem oft zu kurz kommen. Hast du genug geschlafen und genügend Pausen gemacht? Hast du genug getrunken, gesund gegessen? Hast du dich genug bewegt? Hier kann dir ein Habit-Tracker oder zum Beispiel die App von ein Guter Plan helfen.
4. Womit hast du dich die letzten Tage gefüllt?
Wenn du willst, kannst du die Frage auch auf Lebensmittel beziehen. Für mich ist es aber mein Konsumverhalten. Vielleicht merkst du, dass mehr als 30 Minuten Instagram dich einfach runter ziehen, oder zu viele Nachrichten zu gucken dir Sorgen macht.
Vielleicht guckst du auch gerne traurige Serien, merkst aber, dass du davon auch traurig wirst. Das womit du dich besonders viel beschäftigst wird deine Gedanken füllen, deswegen sehr gut, dass du dem nicht willenlos ausgesetzt bist.
5. Womit willst du deine Freizeit diese Woche füllen?
Du kannst konkret entscheiden womit du deine Zeit und deine Gedanken füllen willst. Vielleicht ist es Musik, vielleicht möchtest du mal ein Buch lesen oder eine positive Serie gucken. Plan dir Zeit für dich ein, für Achtsamkeit für Dinge die dir Spaß machen und die dir gut tun.
6. Hast du diese Woche in Beziehungen investiert?
Soziale Kontakte sind auch ein menschliches Grundbedürfnis. Ich persönlich verfalle da aber schnell in eine Passivität und denke, das sei Aufgabe der anderen. Wenn es dir da wie mir geht, ist es wichtig, dich daran zu erinnern, dass Beziehung und soziale Kontakte dein bewusstes Investment brauchen.
7. Was bricht dein Herz?
Wenn du weißt, was dein Herz bricht, weißt du wofür dein Herz brennt. Das kann dich zu einem positiven Output bringen. Mir bricht es das Herz, dass Menschen sich einsam fühlen in ihrer psychischen Krankheit.
Daraus ist ein Feuer in mir entstanden, eine Leidenschaft und daraus wiederum dieser Verein – The Ocean In Your Mind. Was ist es bei dir, was kannst du daraus machen?
8. Was lässt dich lebendig fühlen?
Wenn du nicht weißt, was dich glücklich macht, wo du dich lebendig fühlst, wird es vermutlich schwerer sein, dir bewusst Zeit dafür zu nehmen. Ich fühle mich lebendig wenn ich laut Musik höre und rumtanze dazu.
Es gibt Dinge, die machen dir einfach mehr Spaß und Situationen, in denen du dich besser fühlst. Klingt ganz simple aber wenn du diese Dinge kennst kannst du mehr Zeit damit verbringen.
9. Wenn es keine Einschränkungen gäbe – was würdest du aktuell machen?
Wenn du unendlich viel Zeit, Geld, Ressourcen hättest, sähe die Welt sicher anders aus. Du würdest vielleicht etwas anderes machen, aber was? Es ist gut deine Träume kennen zu lernen, auch wenn nicht alle davon realistisch sein mögen.
10. Wo wärst du gerne in fünf Jahren? Was kannst du heute dafür tun?
Diese Frage kannst du auf jeden einzelnen Lebensbereich stellen. Wenn du gerne in fünf Jahren supersportlich sein möchtest, kannst du heute damit anfangen. Wenn du gerne in fünf Jahren richtig gut basteln möchtest, dann kannst du heute anfangen.
Manchmal haben die Motivationscoaches einfach recht 😉 Wenn du deine Träume und Ziele kennst kannst du die Entscheidungen, die du heute triffst daran ausrichten.
11. Bonusfrage für Leiter*innen: Hast du diese Woche genug delegiert?
Überall, wo du die Ehre hast, für andere Menschen mitverantwortlich zu sein, trägst du diese Ehre auch als Last. Schnell kannst du in eine Angewohnheit verfallen, deswegen alles selbst machen zu wollen. Für mich ist das eine der wichtigsten Fragen geworden: Welche Aufgabe kann ich heute an eine andere Person übergeben?
Ich hoffe, ich kann dir hiermit eine Idee geben anzufangen. Es ist natürlich keine magische Formel, um all deine Probleme zu lösen. Aber dich selbst, dein Leben, deine Gedanken, deine Emotionen, deine Träume, deinen Alltag und alles was du daraus machst zu checken kann dir helfen, dass es seltener anbrennt.
Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.