Warum “Toxic Positivity” nicht das ist, was wir brauchen

Wer hat es nicht schon gehört. „Good vibes only“, „Lache doch mal, dann wird alles wieder gut.“ oder „Es gibt andere Menschen, denen es so viel schlechter geht.“. 

Die meisten Menschen verwenden Sätze wie diese wahrscheinlich ohne böse Absichten. Sie wollen meist ihrem Gegenüber helfen. Doch warum erreichen sie oft genau das Gegenteil von dem, was sie bewirken sollten?

Es ist eben nicht immer alles gut

Indem wir Gedanken haben, dass wir nur positiv denken sollten werden negative Gefühle verdrängt. Doch manchmal sind „negative“ Gefühle wie Trauer notwendig. Wenn eine Beziehung endet, ein geliebter Mensch verstirbt oder wir in etwas gescheitert sind, ist es wichtig zu trauern. Auch wenn sich das nicht gut anfühlt.

Denn wenn wir dies nicht tun, da wir „immer positiv sein sollen“, werden solche Dinge nicht verarbeitet und der Ballast häuft sich auf Dauer. Zwar ist es in einer negativ empfundenen Situation kurz hilfreich positiv zu denken, jedoch langfristig gesehen schadet es uns. 

Durch solche Sprüche werden wir unter Druck gesetzt und unseren negativen Gefühlen wird keinen Raum gegeben. Jedoch ist es wichtig zu wissen, dass es in Ordnung ist, jede Emotion zu fühlen. Egal ob es Freude, Wut oder auch Trauer ist.

Wir dürfen diesen Gefühlen Raum geben, aber wie?

Wenn wir einem*r Freund*in erzählen, dass wir uns traurig fühlen und diese*r sagt einfach nur „Denk positiv“ kommen wir in eine Lage, in der wir das Gefühl haben, unsere Emotionen rechtfertigen zu müssen. Wenn ich traurig bin, bin ich selbst schuld, ich könnte ja einfach positiv denken. Wir fühlen uns unter Druck gesetzt, denn wir müssen jetzt wieder fröhlich sein und dürfen nicht mehr trauern. 

Was können wir also sagen, wenn ein*e Freund*in uns von Problemen erzählt und wir ihm/ihr ein gutes Gefühl geben wollen? Wie kommen wir von der „Toxic Positivity“ weg und gehen zur (emotionalen) Unterstützung über? Ich werde ein paar Beispiele auflisten, an denen man sich orientieren kann, falls man nicht weiß, was man sagen soll. 

„Darüber kommst du schon hinweg.“ → „Ich kann verstehen, dass dies hart für dich ist. Du hast schon viel durchgestanden und ich glaube an dich.“ 

„Sei doch nicht so negativ.“ → „Es ist vollkommen okay sich in dieser Situation so zu fühlen.“ 

„Sei einfach glücklich.“ → „Es ist bestimmt schwer an etwas fröhliches zu denken. Kann ich irgendetwas für dich tun, damit du dich wohl fühlst?“ 

„Wenn ich das schaffe, dann kannst du das auch.“ → „Wir haben alle andere Dinge erlebt und es ist vollkommen okay, wenn du dich so fühlst. Wir gehen alle auf andere Art und Weise mit Situationen um.“ 

„Lache einfach. Zu weinen hilft jetzt nicht.“ → „Es ist in Ordnung zu weinen, wir alle tun das. Es ist wichtig, dass du deinen Emotionen freien Lauf lässt.“ 

Sei gnädig zu Dir selbst

Zwinge dich nicht dazu, immer positiv zu denken und nur das Gute zu sehen. Jede Emotion, die du fühlst, ist okay und richtig. Gib dir die Erlaubnis, andere Gefühle als Freude zu empfinden, ohne dich zu schämen. Denn wir alle haben mal eine Zeit, in der es uns nicht gut geht. Es ist normal und vollkommen okay. Setze dich nicht unter Druck. 

Etwas wie Wut, Trauer, Angst oder ähnliches zu empfinden heißt nicht, dass dieses Gefühl für immer da bleibt, wenn Du es nicht sofort erstickst. Wenn du es dir erlaubst, diese Gefühle zuzulassen, können sie viel sich einfacher und auf eine gesunde Art wieder abbauen und stauen sich nicht immer weiter auf.




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