Kevins Geschichte

Körperliche Katastrophe : Vom Insider zum Outsider

Alles hatte sich verändert! An dem einen Tag war noch alles normal und vom einen auf dem anderen war alles anders. Plötzlich war da diese Erkrankung. Etliche Wochen musste ich in Krankenhäusern verbringen. Eine Operation gab der anderen die Hand. Das Laufen fiel mir so schwer, sodass ich einige Zeit ohne Rollstuhl nicht auskam. Später wurden Krücken meine täglichen Wegbegleiter. Die Erkrankung hatte mich voll im Griff. Diagnose: Totalschaden in den Knien. Ursache: plötzliche rheumatische Erkrankung.

 

Nicht nur dass diese Erkrankung körperlich auf mich Einfluss nahm. Nein, sie veränderte mein ganzes Leben! Alles, was mir Halt gab, die Dinge, die mir wichtig waren, waren nun nicht mehr möglich. Sport, die Wochenenden von Club zu Club, meine Arbeit, Autofahren und Unternehmungen mit Freunden. An das alles war nicht mehr zu denken…Mit 18 Jahren ausgebremst! Mein Ziel, ein Leben das knallt, oder wie ich es gerne bezeichne: Leben zu 100%, gelang mir plötzlich nicht mehr.

 

Durch die vielen Krankenhaus Aufenthalte von meinen Freunden und meinem normalen Umfeld isoliert, begann sich alles nur noch zu verschlimmern. Der Versuch, alles mit einer Maske zu überspielen, legte sich in den vielen einsamen Nächten im Krankenhaus recht schnell. Negative Gedanken nahmen mich langsam ein. Ähnlich wie meine Knie, hatte auch mein Inneres einen gefühlten Totalschaden erlitten.

 

All die Jahre zuvor war ich es gewohnt, mittendrin am Start zu sein. Mir war zuvor ein Leben als Außenseiter erspart geblieben. Mit meiner Schulzeit verbinde ich keine schlechten Erinnerungen und auch an guten Freundeskreisen mangelte es zuvor nicht. Ich kannte das Gefühl nicht, am Rand zu stehen. Allein zu sein. Doch jetzt war es soweit, ich fühlte mich wie ein absoluter Außenseiter. Von der körperlichen Katastrophe heimgesucht und nun ausgestoßen. Mein Alltag war geprägt von negativen Gedanken. Hoffnungslosigkeit. Einsamkeit. Pessimismus. Ein Gefühl von Bedeutungslosigkeit. Ich verbrachte viele Tage im Krankenhaus. Ich fühlte mich von den Wenigsten verstanden. Alles wofür ich gelebt hatte schien plötzlich sinnlos.

 

Richtungsweisend: Wendepunkt in einer Zeit der Orientierungslosigkeit

Diese Zeit nahm mehr als 6 Monate meines Lebens ein, bis ich eines Tages neue Hoffnung fand. Meine Mutter brachte mir eine Bibel mit ins Krankenhaus. Erst mal habe ich ihr gar keine Beachtung geschenkt doch einige Wochen später fing ich an sie zu lesen. Kurz darauf entschied ich mich, Gott eine Chance zu geben und gab mein Leben und meine Situation in die Hände von Jesus. Hoffnung blühte in Mitten dieser harten Krankheitsphase auf.

Einsamkeit ist der letzte Schritt vor der Depression, aber der Glaube hat mich aus der Einsamkeit rausgeholt. Jesus wurde mein Anhalts-, Orientierungs- und Wendepunkt. Mein Leben hatte wieder Bedeutung.

Ich fing in dieser Zeit an zu begreifen, dass ich mich nicht über die Dinge zu definieren brauchte die ich hatte, tat oder für die ich bei meinen Freunden angesehen war. Gott liebte mich so wie er mich geschaffen hat. Das konnte und kann mir niemand nehmen. Selbst der Rollstuhl und später die Phasen mit chronischen Rheumaschüben konnten Gottes motivierende Liebe nicht bremsen. Diese Liebe war in Bewegung, selbst wenn ich bewegungsunfähig im Rollstuhl saß. Durch die neue Perspektive auf mein Leben fasste ich neuen Mut auch für meine Gesundheit zu glauben und zu beten. Diese Gebete wurden dann auch Schritt für Schritt Wirklichkeit. Ich konnte den Rollstuhl verlassen, fing wieder an ohne Krücken zu laufen und selbst die Rheumaschübe wurden weniger.

Mittlerweile bleiben sie so gut wie ganz aus und das schon seit mehreren Jahren, außer in den wirklich kalten Winterzeiten. Heute lebe ich Tag für Tag ein Leben mit Bedeutung. Dankbar für jeden Tag an dem ich keine Schmerzen habe und laufen kann. Dankbar für meine tolle Ehefrau mit der ich seit über 2 Jahren verheiratet bin. Dankbar für die Berufung, künftig als Pastor in Ausbildung arbeiten zu dürfen. Dankbar, dass durch die Beziehung mit Gott meine Einsamkeit in der Krankheit ein Ende hat.

 

Hoffnung füllt selbst die hoffnungsloseste Zeit!

Auch heute gibt es noch Phasen die schmerzhaft sind, doch sind diese Phasen anders, da ich weiß ich bin nicht alleine. Wenn mich keiner während meiner Schmerzen versteht und negative Gedanken sich breit machen wollen, dann ruft Gott mir zu: „Ich bin bei dir alle Zeit!“

Ich möchte dir Mut machen, wenn du mitten in einer Katastrophe kämpfst, ob es körperliche oder seelische Herausforderungen sind: Du bist nicht allein! Und du wirst es schaffen!

 

 

Der Blog Beitrag ist von Kevin Herla. Er und seine Frau Katharina sind von Gott so begeistert, dass sie in Thüringen neue Kirchen gründen werden, damit Menschen Hoffnung und ein neues Leben bei Gott finden. Raphael, der Gründer von The Ocean In Your Mind hat auf dem Blog von Kevin Herla darüber geschrieben, wie ihm Kirche aus den Depressionen geholfen hat: kevinherla.de.

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Eine Antwort

  1. Dear Kevin and Katharina:

    Thank you so much for sharing your life story, it was very interesting and especially encouraging. You are a terrific couple and you are both often in my prayers. I am very much looking forward to your coming to Arizona in February before you start your ministry in Fresno.

    I want to wish you both a Frohe Weihnachten and a very Happy and especially HEALTHY New Year.

    Love in Christ, Martin (Opa)

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