Let us not be silent

Seit ich vor etwas über einem Jahr meine Geschichte in meinen sozialen Netzwerken veröffentlicht habe, bin ich sehr viel offener geworden allgemein über psychische Erkrankungen zu sprechen, zu schreiben und zu posten. Ich frage mich dabei aber oft, was denn wohl meine Freunde über mich denken, wenn sie diese Beiträge sehen oder hören. Ob sie denken, ich mache das um Aufmerksamkeit zu bekommen, ob sie denken, es ist zu viel was ich teile und ob sie davon genervt sind.

 

Es ist mir egal

Aber ehrlich gesagt, wenn ich tief in mein Herz hineinhöre, dann ist mir das egal. Zum Einen ist mir sowieso immer viel zu wichtig was andere von mir denken und ich möchte diese Angewohnheit ablegen, aber das ist ein anderes Thema; und zum Anderen ist es mir einfach viel zu wichtig das Thema der psychischen Erkrankungen sprachfähiger zu machen. Ich wünsche mir so sehr, dass offener und „normaler“ damit umgegangen wird, dass niemand sich schämen muss, weil er psychisch krank ist, dass jeder, der Hilfe braucht, weiß wo er sie bekommen kann und seine Scham und Angst vor den Reaktionen anderer ihn nicht mehr daran hindern. Ich wünsche mir, dass psychische Gesundheit genauso wichtig und normal wird wie körperliche Gesundheit. Ich werde nicht aufhören mich mit diesem Thema zu beschäftigen, darüber zu schreiben und zu sprechen, bis sich etwas ändert, bis sich etwas in der Gesellschaft ändert und bis sich etwas in den Köpfen der Menschen ändert.

 

Let us not be silent

Die amerikanische Organisation „To Write Love On Her Arms“ hat mal den Satz „let us not be silent“ auf ihre Shirts gedruckt. Ja, lasst uns nicht schweigen! Wir können das Stigma nicht beenden, indem wir leise sind!! Wir können nichts verändern, wenn wir nicht darüber sprechen, schreiben, informieren. Ich werde das alles weiterhin tun, bis niemand mehr Angst haben muss in seinem Freundeskreis, in seiner Familie oder seinem Job zu erzählen, dass er in psychologischer oder psychiatrischer Behandlung ist, bis niemand mehr ein Jahr auf einen Therapieplatz warten muss, bis über dieses Thema – so komplex es auch ist – so normal gesprochen wird wie über einen Beinbruch.

 

Ich möchte ein Sprachrohr sein

Man kann psychische und physische Krankheiten nicht miteinander vergleichen, das stimmt. Ihre Entstehung, Ursache, Verlauf und Behandlung sind so unterschiedlich; aber das heißt nicht, dass sie nicht gleich wichtig, nicht gleich normal sind und in der Öffentlichkeit nicht gleich behandelt werden können. Wir können das Stigma nicht beenden, indem wir leise sind. Ich möchte ein Sprachrohr sein für all diejenigen, die schlechte Erfahrungen im Bezug auf Reaktionen anderer psychischen Erkrankungen gegenüber gemacht haben. Ich möchte ein Sprachrohr sein für all diejenigen, die sich nicht trauen über ihre eigene psychische Erkrankung zu sprechen, weil sie Angst haben.

Und wenn ich mit allem was ich schreibe, sage, teile und mache nur eine einzige Person erreiche, nur einer einzigen Person helfen oder nur eine einzige Person dazu bringen kann, sich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen, dann hat es sich schon gelohnt.

 

Let us not be silent.

Lasst uns nicht schweigen.

Wir können das Stigma nicht beenden, indem wir leise sind. Erzähl deine Geschichte!

 

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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