Umgang mit Zukunftsängsten

Zukunftsangst

Im Hier und Jetzt zu leben, fällt uns oft nicht leicht. Entweder wir hängen mit unseren Gedanken in der Vergangenheit fest und analysieren geschehene Begegnungen, Gespräche, Aktionen und Reaktionen – oder wir befassen uns mit der Zukunft. Wir planen sie, wir bewerten sie und wir machen uns Sorgen. Zukunftsängste – wir kennen sie alle. Manche von uns haben sie öfter und intensiver als andere. An manchen Tagen fällt es uns leicht die Gegenwart zu genießen und an anderen zerbrechen wir fast an unseren Sorgen und Ängsten, wenn wir an die Zukunft denken. 

 

Aber was macht uns eigentlich so Angst an der Zukunft?

Wir sorgen uns um unsere finanzielle Sicherheit, um unsere Gesundheit, unseren Schulabschluss, die Ausbildung, das Studium oder den Beruf, den wir ausüben oder einmal ausüben werden. Wir sorgen uns um Beziehungen, Freundschaften, Partnerschaft, Familie und Kinder. Hervorgerufen werden diese Ängste oft durch den gesellschaftlichen Druck, den eigenen Wunsch nach einem perfekten Leben und dem Anspruch an uns selbst nicht zu versagen. 

 

Darüber machen wir uns Sorgen

Was wenn ich die Schule nicht schaffe, was wenn meine Noten zu schlecht für mein Traumstudium sind? Was wenn ich nicht weiß, was ich später mal werden möchte? Was wenn ich keinen Partner finde mit dem ich eine Familie gründen kann? Was wenn ich keinen Job finde, der mit Freude bereitet und mit dem ich gut über die Runden komme und finanziell abgesichert bin? Was wenn ich für immer alleine bleiben werde? Was wenn ich krank werde und nicht mehr arbeiten kann? Was wenn ich das alles nicht schaffe, wenn ich versage? Was dann?

 

Gedankenspiralen vs. konstruktive Gedanken

Solche Gedanken kreisen vielen von uns immer wieder mal durch den Kopf. Das Problem an ihnen ist, dass sie sich schnell zu einer Gedankenspirale verwandeln und zu keinem Ergebnis führen, sondern uns immer weiter in Verzweiflung, Angst und Panik versetzen. Natürlich ist es sinnvoll sich ab und an Gedanken – konstruktive Gedanken – über seine Zukunft zu machen. Aber sobald wir merken, dass wir in einen dieser Teufelskreise geraten, in denen ein Gedanke den nächsten jagt und wir nicht mehr zur Ruhe kommen können, sollten wir versuchen diese Gedankenspiralen zu durchbrechen. 

 

Aus der Gedankenspirale ausbrechen

Das ist nicht so einfach wie es klingt – das weiß jeder, der schon einmal in so einem Teufelskreis aus Gedanken festgesteckt ist.

  • Als erstes: versuche deine Angst zu akzeptieren. Es bringt nichts sie zu verfluchen, sie zu verdrängen oder sich ihr komplett hinzugeben. Versuche sie für den Moment zu akzeptieren und dich mit ihr zu arrangieren. 
  • Versuche nicht das große Ganze zu sehen. Wenn du dir Sorgen um deinen Schulabschluss machst, dann versuche dich auf das Hier und Jetzt zu konzentriere, darauf was du im Moment tun kannst, um gute Noten zu bekommen. Wenn du dir Sorgen um deine Gesundheit machst, dann tu’ jetzt was dafür: suche dir einen Sport, bewege dich mehr, achte auf eine ausgewogene Ernährung. Suche nach Lösungsmöglichkeiten für deine Zukunftsängste, an denen du jetzt aktiv arbeiten kannst – das hilft uns nicht mehr den hohen Berg aus möglichen Ängsten, Sorgen und Problemen in der Zukunft zu fokussieren – sondern uns auf den Weg vor uns zu konzentrieren, darauf einen Schritt nach dem anderen zu gehen. 
  • Dadurch bist du auch beschäftigt und hast weniger Zeit über deine Zukunftsängste nachzudenken. Ablenkung kann uns helfen, Panikgedanken zu unterbrechen. 
  • Du kannst auch versuchen direkt zu deinen Gedanken zu sprechen und laut „Stopp!“ sagen. Du kannst dir sagen, dass „alles gut“ wird – auch wenn das oft ein sehr primitiver Satz zu sein scheint, kann er uns helfen aus dem Gedankenkarussell auszubrechen. 
  • Erinnere dich an deine Erfolge, daran was du schon alles geschafft hast. 

 

Du bist nicht deine Ängste

Mit Zukunftsängsten kämpft jeder Mensch – sie sind erst einmal völlig normal. Manche Menschen können besser damit umgehen, leichter aus dem Gedankenkarussell ausbrechen und eher einen Schritt nach dem anderen gehen. Wenn du nicht zu diesen Menschen gehörst, dann lass mich dir sagen: Du bist nicht deine Ängste! Du musst dir nichts einreden lassen, auch nicht von dir selbst! Versuche deine Sorgen mal von außen zu betrachten – und wehre dich gegen sie! Rede mit ihnen wie du mit einem guten Freund / einer guten Freundin sprechen würdest, die dir diese Ängste erzählt. Auch wenn die Dinge vielleicht nicht immer so laufen, wie wir sie uns wünschen, oder wie wir sie geplant haben: Es wird alles gut werden! Versprochen! 

 

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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