Warum ich „Egoismus“ jetzt mit radikaler Selbstfürsorge übersetze

Als ich vor 2 Jahren angefangen habe, mich mehr um mich selbst zu kümmern, mich selbst als meine Priorität zu setzen, bekam ich zunächst noch Gegenwind. Ich hatte Menschen in meinem Umfeld, die mir nicht gut taten. Die mir sagten, du bist so Ich-bezogen und egoistisch, es geht immer nur um dich. 

Ich sortiere alles aus, was mir schadet.

Heute, habe ich nur noch Menschen in meinem Leben, die mir gut tun.  Wenn ihr etwas esst und davon immer Ausschlag und Bauchweh bekommt, dann esst ihr es ja auch nicht weiter jeden Tag, oder? Genauso ist es mit Kontakten und Freund:innen. 

Wenn ich nach einem Treffen mit einer Person nach Hause komme und mich müde und kaputt fühle, dann tut mir dieser Mensch nicht gut. Also wäre es der direkte Weg zu sagen „Weg damit.“ Und genau das habe ich gemacht. Ich habe meinen Freund:innenkreis aussortiert, genauso wie ich jeden Monat meinen Kleiderschrank aussortiere. Radikal und schonungslos. 

Als kleiner Springcleaning Tipp übrigens; auch mal ganz bewusst bei Instagram Profilen entfolgen, die euch kein gutes Gefühl geben. Ihr wisst genau welche ich meine. Die Accounts, bei deren Beiträgen ihr denkt „Krass, die reist ja 365 Tage im Jahr, wie leistet sie sich das?“ oder „Wie ist die eigentlich so schlank und hat so perfekte Haut?“. Genau diesen Accounts. 

Ich habe mir Pippi Langstrumpf als Vorbild gesucht, die macht nämlich auch nur noch was ihr gefällt. Und daran halte ich mich sehr strikt. In meiner Vergangenheit hatte ich Erlebnisse, in denen mir mein Willen genommen wurde, also muss ich nun das Vertrauen zu mir selbst wieder aufbauen. Und manchmal bedeutet das Pommes zum Frühstück, manchmal „Ich kann heute Abend nicht rausgehen“ und manchmal auch „die Freund:in tut mir nicht gut“. 

Hauptsache, es fühlt sich gut für mich an. 

Denn letztendlich muss ich mit mir ja die nächsten 75 Jahre verbringen, also wäre eine gute Vertrauensbasis hilfreich. Jetzt lest ihr das und denkt, „Joa die Kann es sich sicher auch erlauben.“ – Stimmt, aber auch nur weil ich mir das hart erarbeite, jeden Tag. Ich habe Jobs gekündigt, zu denen ich mich Hinschleifen musste und Schuhe weggeworfen, die immer an der selben Stelle drücken. 

Ich habe nur diese (wenns gut läuft) 100 Jahre auf dieser Welt. Wieso sollte ich sie damit verbringen mich mit Menschen zu treffen, die ich eigentlich nicht mag und BH’s zu tragen, die mir wehtun? 

So und jetzt komme ich zu ganz konkreten Tipps: 

  1. Nimm dir morgens eine halbe Stunde nur für dich, ohne Telefon, ohne Laptop, nur du und dein Kaffee (oder Tee). Wem 30 Minuten schwer fallen, kann mit 10 starten. Setz dich irgendwo hin, guck raus, träume vor dich hin, lese ein spannendes Buch, höre Musik. 
  1. Entfolge jedem Account, der dir ein schlechtes Gefühl gibt. Wir nehmen so viel durch unser Unterbewusstsein auf und wenn wir uns ständig mit Dingen konfrontieren, die uns eine verschobene Wirklichkeit zeigen, glauben wir irgendwann, dass diese Wirklichkeit Realität ist. 
  1. Sortiere deine Freundschaften aus, das kann ganz langsam anfangen; indem du dir überlegst „Nach welchem Treffen fühle ich mich gut und nach welchem nicht“ und dann fängst du langsam an, die Personen mit denen du dich nicht so gut fühlst, weniger zu sehen. 
  1. Achte auf deinen Körper und darauf, was er braucht. Und fang an es ihm zu geben. Auf dein Bauchgefühl ist Verlass, das verspreche ich dir. 

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei, dich selbst neu kennen und achten zu lernen. 

Hör gern in meinen Podcast rein und schau mal bei meinem Instagram Kanal vorbei, da findest du ähnliche Tipps und Erfolgsgeschichten. 

– Foto von Stephan Glathe –

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