Was hat Suizid mit unserer Gesellschaft zu tun? Was wir tun können…

Miriam hat vor rund einem Jahr ihren Sohn (21) durch Suizid verloren. Im Folgendenden teilt sie ihre Gedanken zu der Rolle unserer Gesellschaft bei Suizid und was wir alle tun können, um vulnerable Menschen wie beispielsweise psychisch Erkrankte besser in unserer Mitte zu integrieren und ihnen nachhaltig Halt zu geben.

Ich denke, dass der Suizid unseres Sohnes auch ein Sinnbild für die Verwirrung unserer Zeit ist – wenn ein Mensch mit einer Mischung aus guten Anlagen, zarten Seiten, Mut, hohen Werten und Realitätsvorstellungen, aber ernüchternden Erfahrungen seinen Platz in dieser Welt nicht findet. Teilweise werden Menschen mit einer kritischen Gegenwartssicht gerade aufgrund dieser – eigentlich wertvollen – Eigenschaften in unserer Gesellschaft nicht ernstgenommen oder nur interessiert beobachtet…

Vielleicht können einige von uns ein Lied davon singen, vielleicht gehören einige von uns auch zu den interessiert Abwartenden, was sich denn wohl so entwickeln mag…

Aber es gibt auch gute Alternativen: Wahrnehmen, Erkennen – und Anerkennen!
Das müssen und können wir alle sicher immer wieder neu lernen…

Wahrnehmen, Erkennen – und Anerkennen!

Ich glaube inzwischen, dass es besonders für die jüngere Generation unheimlich schwer ist, ihre Sichtweise der Dinge gegen eine gewisse Abgestumpftheit oder auch vermeintlich erfahrenes ‚Besserwissertum‘ anzuleben. Und Jüngere müssen sich gleichzeitig in diese Gesellschaft ein- und damit anpassen. Aber ob das gut ist – und ob sich dadurch etwas ändert? Bleibt das versteckt, was ein ‚Schrei nach mehr‘ sein könnte – nach mehr Nachdenken, mehr Sinn, mehr Aufmerksamkeit, mehr ehrlicher Auseinandersetzung, … mit den Themen, die doch eigentlich die ganze Gesellschaft beschäftigen (sollten)?

Und sind nicht gerade die Introvertierteren, Nachdenklicheren, Empfindsameren diejenigen, die darauf aufmerksam machen können, dass in unserer Gesellschaft vieles übersehen wird?

Ich wünsche Dir und uns den MUT, darauf hinzuweisen!

Dazu ein Tipp: Such Dir mal ein spezielles Thema aus – auf das DU aufmerksam machen willst, und mache es mit anderen zusammen (Einzelkämpfer warst Du lange genug – andere werden Dein Thema mit Dir teilen)! Warte nicht darauf, dass jemand DICH versteht, sondern mache DU andere aufmerksam auf Phänomene, die Dir auffallen… – andere werden sich selbst, bestimmte Menschen oder Erfahrungen darin wiedererkennen!

Vor allem: Glaub nicht, dass Deine Gedanken ‚komisch‘ sind, nein – einige sind sehr wichtig! Sprich sie mal laut aus und sag, was daran die Welt verändern kann… Das ist Dein Substrat für die Gesellschaft! Ja klar, manche anderen Gedanken kannst Du wahrscheinlich tatsächlich verwerfen…

Negative Gedanken sind dazu da, dass man sie zur Kenntnis nimmt und verlässt. Aber kritische Gedanken haben immer einen wichtigen Kern! Und positive Gedanken können eine Richtung zeigen.

Dann sind das Deine guten Alternativen: Hinschauen – Solidarisieren – Handeln!

Hinschauen – Solidarisieren – Handeln!

Wahrscheinlich ist es – mehr als uns lieb oder bewusst ist – unsere Aufgabe, nicht nur auf Äußerungen anderer zu warten, sondern aktiv herauszufinden, was anderen und uns wichtig ist und wo die Ansatzpunkte sind, miteinander beherzt anzupacken und Veränderungen aktiv voranzubringen.
Manches braucht Zeit, von manchen Idealen darf man sich gelassen verabschieden, anderes neu sehen lernen und Ideen miteinander entwickeln.

Ich wünsche mir sehr, dass wir uns als Einzelne zusammentun und das, was uns wirklich beschäftigt, wenn wir mal ein paar ruhige Stunden haben, einander mitteilen und einiges davon auch aktiv miteinander teilen. Uns zusammen einsetzen für andere, für bestimmte Themen… eben für das, was uns in den Sinn kommt, wenn wir miteinander sprechen. Interessegeleitete Gesprächsgruppen gründen wäre ein Anfang! Ich kenne viele, die solche Möglichkeiten suchen… Why not? Just do it!


Den Mut und den langen Atem dafür wünsche ich uns, und auch, dass wir – inspiriert vom Geist der Liebe, der Kraft und der Besonnenheit – die Gelegenheiten nutzen, die uns das Leben bietet, um miteinander weiter zu gehen!


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyoumind

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