Warum du „13 Reasons Why“ lieber nicht schauen solltest

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Im Moment ist es überall: „13 Reasons Why“ oder auch „Tote Mädchen lügen nicht“. Die Serie ist ein neuer Netflix-Hit und wird gerade überall in den Sozialen Medien gehyped und besprochen. Auch wenn Netflix keine Zuschauerzahlen herausgibt, ist klar, dass diese Serie gerade von fast jedem gesehen wird oder wurde. Auch ich bin diesem Hype erlegen und habe sie innerhalb von nur wenigen Tagen durchgeschaut.

 

13 Reasons Why

Doch was steckt hinter dieser Serie? Warum wird sie so hoch gelobt und ist gleichzeitig so umstritten? Und warum solltest du diese Serie lieber nicht schauen?

In der Serie geht es um den Selbstmord der Schülerin Hannah. Diese nimmt vor ihrem Tod 13 Gründe, warum sie sich das Leben nimmt, auf Kassetten auf. Jede Kassette ist einer Person gewidmet und man verfolgt über die Serie hinweg, wie es dazu kommt, dass das Mädchen den Lebenswillen verliert. 13 Reasons Why eröffnet einen Dialog über Depressionen, Mobbing, sexuelle Gewalt und über den Wunsch zu sterben. Das ist erstmal eine gute Sache, die in dieser Gesellschaft viel zu kurz kommt.

Auch wenn diese Geschichte fiktiv ist, gibt es sicher nicht nur eine Hannah auf jeder Schule, der diese Dinge in ähnlicher Weise passieren und die Serie regt Menschen dazu an, hinter ihre Fassade zu schauen und auch darüber nachzudenken, wie man eigentlich miteinander umgeht und redet. Sicherlich kann diese Serie auch Türen öffnen für Betroffene, die jetzt endlich den Mut finden, mit ihren Freunden und/oder Eltern darüber zu reden, wie es ihnen wirklich geht.

 

Schütze dich selbst

Trotzdem würde ich jedem, der mit Depressionen zu kämpfen hat, Opfer von sexueller Gewalt wurde oder mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen, sehr stark davon abraten, diese Serie anzuschauen.

Es gibt mehrere Folgen mit einer Triggerwarnung zu Beginn. Diese Warnung ist sehr ernst zu nehmen, da man Zeuge sexuellen Missbrauchs und auch von Hannahs Selbstmord wird. Ich möchte dir hier drei Dinge sagen:

 

1.      Riskiere nicht deinen Heilungsprozess wegen einer Serie

13 Reasons Why kann dich zurückwerfen und viele Bilder, Gedanken und Gefühle wieder hochholen, die du vielleicht eigentlich schon überwunden hattest. Falls du die Serie schon gesehen hast und nun Probleme hast, mit diesen Gefühlen und Bildern umzugehen, sprich auf jeden Fall mit jemandem. Für den Schutz deiner Seele empfehle ich dir trotzdem, die Serie nicht zu schauen. Deine Entwicklung und die Schritte, die du bis jetzt gegangen bist, sind viel zu wichtig!

 

2.      Es ist gut, mit jemandem zu sprechen und sich auch professionell helfen zu lassen

Hannah hat Freunde und auch Eltern, die sie lieben. In der Serie wird gezeigt, wie sie versucht mit dem Schulberater zu sprechen, der aber kein richtiger Psychologe ist. Sie macht eine schlechte Erfahrung mit einem Erwachsenen, was am Ende dann dazu führt, dass sie sich das Leben nimmt. Das zeigt ein falsches Bild von Therapie und professioneller Hilfe. Es gibt so viele gute Angebote da draußen und Menschen, die dir so gerne helfen möchten! Ich persönlich habe gute Erfahrungen gemacht! Bitte öffne dich und sprich jemanden darauf an! Du wirst davon so viel profitieren können.

 

3.      Du bist nicht allein. Das ist nicht das Ende. Es gibt Hoffnung.

Als ich diese Serie geschaut habe, wäre ich am liebsten in den PC geklettert und hätte Hannah gesagt, dass das so nicht laufen muss. Dass sie noch ein ganzes Leben vor sich hat und auch, dass sie es wert ist, weiterzumachen und zu leben. Selbstmord hätte nicht ihre letzte Option sein müssen. Es gab viele Menschen, die sie geliebt haben und die großes Interesse an ihr hatten – und genauso ist es bei dir auch. Es gibt Menschen, die dich lieben und die sich freuen, dass du am Leben bist! Die Dinge, die ich Hannah gerne gesagt hätte, sage ich jetzt dir: das Beste kommt erst noch! Mach weiter! Es gibt Hilfe! Es gibt Hoffnung!

 

Vergiss nie: Hannahs Geschichte ist fiktiv – aber deine Geschichte ist real und wichtig. Deshalb gib nicht auf und gehe den Weg weiter! Du machst das gut und du hast hier ein ganzes Team hinter dir, dass an dich glaubt und dich anfeuert.

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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