Stell dir vor wie eine Welt aussehen würde in der man sagt was man fühlt. In der es ok ist sich nicht so gut zu fühlen. In der man füreinander da ist weil man weiß, wie es dem anderen geht. Eine Welt in der du dich nicht hinter einer Maske, hinter einem falschen Lächeln oder einem gelogenen „mir geht es gut“ verstecken musst.
Für mich klingt das nach einer deutlich besseren Welt, als die in der wir gerade leben.
Ich hätte es gerne, dass andere davon ausgehen, dass ich auch ein verletzlicher Mensch mit Gefühlen bin. Ich hätte gerne das Gefühl anderen Menschen meine Emotionen sagen zu dürfen. Ich wäre eigentlich ganz gerne etwas mehr nach außen, wie ich mich innen fühle. Jemandem sagen können wie es mir geht, und von der Person Aufmerksamkeit und Respekt zu bekommen.
Ich glaube das Problem ist oft gar nicht, dass sich niemand für mich interessiert, sondern, dass ich nichts von mir preisgebe. Ich glaube zu oft verstecke ich mich hinter meinem Stolz. Zu oft verstecke ich mich hinter meinem Lächeln, oder meinen Witzen. Zu oft verstecke ich mich hinter meiner vermeintlichen Stärke.
Ich glaube, wenn ich sagen würde wie es mir wirklich geht, würde ich vermutlich mein Umfeld verändern. Vermutlich würde ich andere Menschen damit ermutigen, dass man sich nicht immer verstecken kann oder muss. Wenn ich anfange darüber zu sprechen, was mich beschäftigt, und verstehe, dass es ok ist sich nicht gut zu fühlen, dann können mich Menschen ganz neu kennen lernen.
Ich glaube wenn ich anfange Schwäche zu zeigen, werden andere mich aufbauen. Ich glaube wenn ich anfange meine Maske abzulegen und auch meine Depressionen zeige, werden andere ermutigt auch laut zu werden. Ohne Maske können Leute mich vielleicht auch wirklich kennen lernen.
Freundschaften entstehen in dem Moment, in dem eine Person zur anderen sagt „Was! Du auch? Ich dachte ich wäre der einzige.“
– C.S. Lewis
Ich glaube ohne Maske kann manches schneller heilen. Ich glaube wenn jemand erzählt, dass es ihm nicht gut geht, gibt es Leute die ihm helfen wollen.
Ich wünsche mir wir wären alle mehr real. Mehr authentisch. Mehr wir selbst.
Aber ich glaube – ich muss damit anfangen.
Ich bin mehr als nur Lächeln. Ich bin mehr als nur gute Laune. Ich habe mehr Emotionen als „gut“. Ich habe Narben. Ich habe Schwächen. Ich habe Ängste. Ich habe Sehnsüchte. Ich bin nicht der einzige der das alles versteckt, aber vielleicht der erste in meinem Umfeld der aufhört sich zu verstecken.
Ich will anfangen zu sagen, was in mir abgeht. Ich hoffe, dass ich damit nicht allein bleibe und die Welt ein kleines bisschen besser machen kann.