Corinnas Geschichte

Bulimie, Klinik, Selbstverletzung, Schule

Hi, ich bin Corinna und bin 17 Jahre alt. Vor 4 Jahren hat alles angefangen. Im Nachhinein ist der Grund, weshalb es mir so schlecht ging, total bescheuert. Es fing alles mit der “ersten große Liebe” an, die es im Endeffekt dann aber doch nicht war. Er hat Schluss gemacht, weil ich nicht mit ihm schlafen wollte. Das wusste ich damals natürlich nicht. Ich war ein verliebtes, naives Mädchen.

Damals dachte ich, er fand mich einfach nicht hübsch genug. Vielleicht war ich ihm ja zu dick? Ich habe versucht zu hungern, aber habe es nie lange durchgehalten, weil ich einfach zu gerne gegessen habe. Also begann ich damit, mich heimlich zu übergeben. Erst nur nach dem Abendessen, später so oft es ging. Bis zu 20 mal am Tag.
Ich kam nicht mehr damit klar. In der Schule konnte ich nichts essen und zuhause habe ich alles in mich hinein gestopft.

 

Therapie

Ich konnte mit niemandem darüber sprechen, und schluckte all die Gefühle runter. Aber irgendwie musste ich den ganzen Hass, der sich in mir angestaut hatte, los werden. Ich fing an mich zu ritzen. Es waren am Anfang wirklich nur kleine Kratzer, doch als meine Mama das bemerkte, schleppte sie mich sofort zu meiner ersten Psychologin. Mit der kam ich leider nicht klar und habe die Therapie kurz danach  abgebrochen.

Eine gute Freundin hat mir dann erzählt, dass sie auch zur Therapie geht und hat mir ihre Therapeutin empfohlen. Mit ihr kam ich besser zurecht. Mittlerweile bin ich schon über zwei Jahre bei ihr. Eine wichtige Rolle in meiner “Entwicklung ” hat auch der Vertauenslehrer unserer Schule gespielt. Mit ihm zusammen kam ich auf die Idee in die Klinik zu gehen. Er hat es dann auch glücklicherweise meiner Mutter erzählt.

 

Klinik

Ich war dann 28 Wochen in der Klinik. Dort wurde erstmal alles schlechter. Dort habe ich auch angefangen mich richtig zu schneiden. Im Nachhinein denke ich allerdings, dass das ein sehr wichtiger Teil war. Eine Freundin, die ich dort kennengelernt habe, sagte mir letztens, dass sie sich das wie beim Zahnarzt vorstellt. Erst muss das Loch im Zahn vergrößert werden, bevor es gefüllt und versorgt werden kann.

In der Klinik hat sich nach und nach alles gebessert. Ich habe neue Freunde gefunden und wurde auch von den Schwestern und den Lehrern in der Klinik unterstützt. Sie haben mir einfach immer zugehört und mich in den Arm genommen, wenn ich es gebraucht habe. Außerdem hatte ich das Glück, mit einem Mädchen aus meiner Klasse in einem Zimmer zu wohnen. Mit ihr habe ich mich schon immer gut verstanden und das hat sich während der Zeit in der Klinik verfestigt.

 

Neue Schule

Zusammen haben wir entschieden, die Schule zu wechseln. Das war echt die beste Entscheidung die wir getroffen haben. Im Gegensatz zu unserer alten Schule, kümmern sich hier ALLE Lehrer um einen. Das war eine große Überraschung, denn auf der alten Schule hat sich, bis auf den Vertrauenslehrer, kein Lehrer gekümmert. Teilweise wurden wir sogar von den Lehrern gemobbt.

Ich glaube, wenn ich nicht die Schule gewechselt hätte, wäre ich jetzt nicht da, wo ich gerade stehe. Mir geht es nicht immer gut, ich hatte seit der Klinik auch wieder schwere Zeiten, aber ich kämpfe weiter! Für den Fall, dass das hier jemand liest: Danke an alle Lehrer, die mich in den letzten 1,5 Jahren begleiten!

 

Hör nie auf zu kämpfen!

Egal wie unendlich euch der Weg erscheint, ihr dürft nie aufhören zu kämpfen! Auch wenn es oft viel schwerer scheint als man gehofft hat. Ich kämpfe auch noch, obwohl ich wirklich oft genug daran gedacht habe aufzugeben. Außerdem schämt euch nicht, für das was ihr seid. Steht zu eurem Aussehen und zu eurer Persönlichkeit. Keiner ist es wert, dass ihr euch wegen ihm/ihr schlecht fühlt. Macht euer Ding und lasst euch nicht unterkriegen!

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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