Virginias Geschichte

 

Hallo, ich heiße Virginia und bin 23 Jahre alt. Derzeit schreibe ich an meinem zweiten autobiographischem Buch und abgesehen vom schreiben, liebe ich es zu zeichnen.

 

Es begann in der Schulzeit

Meine Geschichte der Depression begann leider schon als Kind. Ich war damals 6 Jahre alt, ein sehr zartes und herzliches Kind. Vorallem war ich kreativ orientiert und konnte überhaupt nicht mit Druck umgehen. Dieser Druck jedoch prasselte damals seitens einer allzu strengen Lehrerin auf mich ein. Sie hasste mich, weil ich eine Träumerin war, die über vieles nachdachte, nur nicht über den Schulstoff.

Obwohl ich Lernschwierigkeiten hatte, bemühte ich mich sehr, alle Aufgaben richtig zu machen. Doch vorallem in Mathematik klappte es nicht. Anstatt mich liebevoll zu unterstützen, schrie die Lehrerin mich regelrecht nieder und ich trug meinen ersten emotionalen Schock davon, weil mich nie zuvor jemand so behandelt hatte.

In der nächsten Schule lief es zwischen Lehrern und mir besser, sie waren verständnissvoll und nahmen Rücksicht auf meine Schwächen. Dafür war allerdings ein Junge in der Klasse, der in mir ein Opfer sah. Er war super beliebt bei den anderen in der Klasse, aber auch bei allen Lehrern. Er galt als der Süße, anständige Kerl, der nie Ärger macht.

Im Schutzmantel seiner Freunde, die ihn tatkräftig unterstützten, unterdrückte er mich psychisch und physisch. Er verlangte, dass ich meinen Kopf gesenkt hielt, wenn er in der Nähe war und wenn ich ihn aus versehen ansah, schlug er mich. Er war der Ansicht, ich hätte zu machen, was auch immer er wollte. Anfangs wehrte ich mich, aber er schlug mich so heftig, dass ich in Schockstarre verfiel und vor Angst tat, was er wollte.

 

Ich dachte Gewalt an Schulen sei normal

Ganze vier Jahre schlug er mich täglich, beschimpfte mich, erpresste mich und wann immer ich Mut fand, bedrohte er mich mit Aussagen wie: „Tu das nie wieder, sonst werd ich dir so wehtun, dass du nicht mehr aufstehen kannst!“ Aus Angst davor, dass er meinen Eltern und mir etwas antun würde, schwieg ich wie ein Grab und hielt die ganze Sache vor meinen Eltern geheim. Meine Noten rasselten in den Keller, alle waren verzweifelt über mich.

Schließlich kam noch eine neue Lehrerin, die mich wiederum hasste, mich anbrüllte und mir eine Strafarbeit nach der anderen aufbrummte. Erst mit 13 Jahren kam ich in eine tolle Schule, wo alle lieb waren und mich (teils ohne es zu wissen) aus meiner Starre herausholten. Leider wurde ich zu diesem Zeitpunkt auch schwer depressiv, weil mir erstmals klar wurde, was mir in der vorigen Schule passiert war. Bis dahin hatte ich tatsächlich geglaubt, dass Gewalt normal sei und in Schulen eben üblich. Wenigstens blieb ich in dieser guten Schule, bis ich die Schulfrist beendet hatte. Damals war ich 15 und während andere Schüler auf weiterführende Schulen gingen, stand ich direkt auf dem Arbeitsmarkt, da ich eine Klasse wiederholt hatte.

Ich fing eine Probezeit in einer Blumenhandlung an und da kam erstmals zum Vorschein, welchen Schaden ich an meiner Volksschulzeit genommen hatte. Ich war irrational, panisch, depressiv und höchst suizidal. Als ich meinen Schmerz nicht mehr ertragen konnte, beschloss ich, mein Leben zu beenden und schnitt mir in beide Arme. Hier begriff ich allerdings, dass es so nicht weitergehen kann und vertraute mich erstmals meinen Eltern an. Sie unterstützten mich kompromisslos und sprachen mir Mut zu, meine Geschichte als Buch zu verfassen, um das Ganze aufzuarbeiten. Das tat ich und obwohl es unfassbar hart war, blühte ich dadurch auf.

 

Ich stellte mich nach und nach meinen Ängsten

Ich habe es mithilfe meines Buches geschafft (gibt es hier zu kaufen: Amazon), meine Geschichte zu verarbeiten. Auch habe ich mir eigene Strategien entwickelt, um mit meinen Ängsten klarzukommen. Ich konnte nämlich niemandem in die Augen sehen, ohne vor Panik beinah umzukippen. Ich vermutete hinter jedem Menschen, dass er es auf mich abgesehen hätte und meine Angst trieb mich in den Wahnsinn. Mit viel Verständnis für mich selbst, habe ich mich daran gemacht, mich meinen Ängsten zu stellen und es hat nach und nach funktioniert. Heute bin ich ein glücklicher Mensch, der anderen problemlos in die Augen sehen kann, der mit anderen scherzen kann, der seine Meinung offen kundtut und sich vor niemandem mehr versteckt. Nun liegt mein Buch bei Verlagen und ich hoffe auf baldige Veröffentlichung, um mit meiner Geschichte anderen Mut zu machen.

Die Angst ist ein harter Gegner, wenn man sich von ihr kontrollieren lässt. Doch wenn man es schafft, seine Angst wahrzunehmen aber dennoch klar zu denken, kann sie auch hilfreich sein. Ich habe damals schon vom ersten Moment an ein ungutes Gefühl gehabt, als mir der Junge aus der Schule gegenübersaß. Daher gebe ich jedem den Rat: Hör auf deine innere Stimme, sie hat immer recht.

Falls ihr bereits schlimme Dinge erlebt habt, dann gebt euch nicht die Schuld daran, denn die Schuld liegt nicht bei euch. Lernt aus dem Mist, der euch passiert ist und verwandelt die Angst in Stärke. Irgendwann werdet ihr wieder glücklich sein. Ich habe auch nicht geglaubt, dass ich das je schaffen könnte, doch das habe ich 🙂

 

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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