Überall sind wir mit Perfektion konfrontiert. Bei Instagram, in der Schule, in der Uni, bei der Arbeit, bei unseren Neujahrsvorsätze. All diese Dinge sagen mir alltäglich, dass ich nicht genug bin und besser werden sollte. Es gibt immer noch Luft nach oben oder etwas was sich optimieren lassen würde. Man kann nie zufrieden sein oder auch nur einen Augenblick so bleiben wie man ist.
Leben im Hier und Jetzt
Ich habe mich gefragt: Wohin führt mich dieses ständige Streben nach Selbstverbesserung? Ist es nicht so, dass ich völlig verlernt habe, den Augenblick wahrzunehmen und zu feiern, was ich alles habe, bin und erreicht habe? Dabei will ich viel mehr im Hier und Jetzt leben als immer nur in den „Was-wäre-wenns” und „Wie-es-sein-könnte“.
Perfektion zerstört unsere Zufriedenheit
Perfektion ist eine auferlegte Last, die fördert, dass ich mich in meinem Kopf nur um viele Dinge und Probleme drehe, die vermutlich niemals eintreten werden. Perfektion ist die Stimme die sagt: „Du bist nicht genug!“. Perfektion will, dass meine Wohnung immer Instagram-würdig aussieht. Perfektion sagt mir: „Du bist nicht schön genug.“ Perfektion fordert, dass mein Leben nach außen hin in einem perfektem Licht scheint. Perfektion lässt mich glauben, dass ich weniger wert bin, wenn irgendwas in meinem Leben nicht so läuft. Perfektion ist der Zerstörer von Zufriedenheit.
Versagen ist menschlich
Und genau aus diesen Gründen ist Perfektion mein größter Feind. Mein Ziel ist es ein authentisches Leben zu führen. Ich weiß, dass das Leben nicht nur aus Höhen und aus Urlaub besteht. Aber ich will den Prozess feiern, ich will mich darüber freuen wo ich jetzt gerade stehe und nicht ständig darüber nachdenken, wo ich sein könnte und was alles besser sein könnte. Ich will, dass meine Freunde sich mir anvertrauen können, wenn es bei ihnen nicht so gut läuft und umgekehrt. Ich will in den Spiegel schauen und mich mögen. Vor allem aber will ich wissen, dass ich genug bin. Ich will wissen, dass Versagen menschlich ist und auch vollkommen in Ordnung.
Mein Wert ist nicht von Likes abhängig
Deshalb werde ich aufhören, nach Perfektion zu streben. Ich will auf den Moment schauen und mich darüber freuen, was jetzt gerade alles gut ist. Ich will mich bewusst in Prozessen befinden und auch mal aushalten, wenn es gerade nicht so gut läuft. Ich will mich genug fühlen, einfach weil ich bin und nicht, weil ich irgendwas geleistet habe. Ich will meinen Wert nicht von Likes, meiner perfekten Wohnung oder meiner Karriere abhängig machen. Auch an mittelmäßigen Tagen ist mein Leben lebenswert.
Der Weg ist das Ziel
Das heißt natürlich alles nicht, dass ich da stehen bleiben will, wo ich bin oder dass ich mich nicht weiter entwickeln möchte. Es heißt für mich lediglich, dass ich akzeptiere, dass nicht alles immer perfekt sein muss und dass man manchmal auch in schwierigen Situationen oder Krisen Schönheit finden kann. Und es heißt vor allem, dass ich auf dem Weg genauso gut bin und genauso viel wert bin, wie am Ziel.
Perfektion macht unglücklich
Also: ein Hoch auf Prozesse, ein Hoch auf Mittelmäßigkeit und Chaos, ein Hoch auf authentisch leben und echt sein, ein Hoch auf nicht immer alles hinbekommen und trotzdem genug sein, ein Hoch auf glücklich, aber unperfekt sein.
Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.