Nikos Geschichte

Ich bin Niko, 31 Jahre alt, leide an einer generalisierten Angststörung. Seit Juni bin ich in Psychotherapeutischer Behandlung.

Die kleinsten Symptome können Panik auslösen

Beruflich bin ich seit meiner Ausbildung im Logistikbereich tätig. Bis heute zweifle ich aber immer wieder, ob das überhaupt das Richtige für mich ist. Fehlendes Selbstbewusstsein, Angst vor Veränderungen spielen hier sicherlich eine Rolle. Seit 8 Jahren bin ich mit meiner wundervollen Freundin Katrin zusammen, Sie merkt sofort wenn die „blöden Gefühle“, also die Angst kommt.

Ein kleines Stechen in der Brust, ein kurzes Ziehen am Kopf. An manchen Tagen sind das für mich ganz klare Anzeichen für einen Herzinfarkt oder ein Tumor im Kopf. Das Gedankenkarussel springt an und ich achte auf sämtliche anderen Symptome im Körper, die weitere Hinweise darauf geben könnten. Das kostet viel Kraft. Für andere, positive Gedanken, ist da nur noch wenig Platz.

Die Angst ist ein ständiger Begleiter

Manchmal begleiten mich diese Gedanken über Tage hinweg.
Der Tod von meinem Vater in diesem Jahr war dafür natürlich nicht positiv. Er lag nach einem Herzinfarkt und etlichen Lungenentzündungen Monatelang im Krankenhaus. Das war purer Stress für meine Psyche.

Ich gehe gerne auf Konzerte und plane im Voraus auch gerne Reisen/Urlaub.
Bei den Planungen zu zukünftigen Konzerten oder Reisen spielen aber auch immer die Ängste mit.
Kann ich den Urlaub richtig genießen? Hoffentlich überkommen mich keine Angstgedanken. Kann ich der Musik folgen, oder ist wieder die Angst dabei?

Dann gibt es aber auch die anderen Tage! Tage, an denen ich wirklich glücklich bin, das Leben genieße und eine Menge Ideen haben. Ich achte nicht die ganze Zeit darauf, was passieren könnte. Die körperlichen Symptome stemple ich dann einfach als „normal“ ab.

Im Körper sind Nerven und Muskeln, da muss es einfach mal irgendwo zwicken. An diesen Tagen kann ich normal agieren, ohne mich zu sehr auf mein Inneres zu fokussieren. Ich schaffe es, die Dinge ganz rational anzusehen

Aber woher kommen diese Ängste?

Einen wirklichen Auslöser für meine Ängste habe ich bis jetzt noch nicht herausgefunden. Ängste begleiten mich schon lange, dass es aber sowas wie eine Angststörung gibt wusste lange ich überhaupt nicht. Nach Recherchen im Internet und nach Rücksprache mit meinem Hausarzt, habe ich mich zu einer Psychotherapie entschieden.

Das wöchentliche Gespräch tut mir gut und ich weiß nun wie ich mit meinen Ängsten umgehen kann und was zu tun ist, wenn die Ängste im Anmarsch sind. Es gibt mir Sicherheit zu wissen, dass es Skills gibt, die man sich antrainieren kann um in einer entsprechenden Situation zu reagieren.

Was also tun, wenn die Ängste kommen?

Wie ich auf die Angst reagiere, ist ziemlich unterschiedlich. Ich muss zugeben, ich bin auch noch echt in der Lernphase. Allerdings gehe Ich oft an die frische Luft spazieren, am liebsten alleine, mit einem Podcast oder Musik in den Ohren.

An schlechten Tagen meditiere ich und versuche allgemein, mich auf meinen Atem zu konzentrieren. Außerdem habe ich seit neustem auch immer ein Haushaltsgummiband dabei. Sollte die Angst kommen, sage ich mir STOP und lasse das Gummi am Handgelenk schnalzen.

Mal klappt es besser, mal schlechter. Das ist normal!

Das alles klappt eben mal mehr und mal weniger. Ist eben auch alles Übungssache. Doch schon die kleinen Gesten können helfen, sich aus der Situation zu winden. Worum es schließlich geht, ist die irrationalen Gedanken umzulenken und den Fokus nach außen zu richten.

Was ich allerdings bereits sagen kann ist, dass ich es nicht mehr zulasse, dass die Angst mich den ganzen Tag beschäftigt. Denn es lohnt sich nicht, dafür gibt es zu viele schöne Dinge, die man sonst verpassen würde.

Vermeide die Vermeidung! Mache die Dinge die du tun möchtest, auch wenn du Angst davon hast!


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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