Graue Tage, Regen und Einsamkeit


Ich bin gerade kurz aufgestanden, um etwas zu erledigen, da lege ich mich schon wieder in mein Bett. Ich schaue aus dem Fenster, es ist dunkel draussen. Mir ist kalt und ich verliere mich in meinen Gedanken. 
Normalerweise bin ich sehr aktiv. Eigentlich habe ich immer etwas zu tun, immer Menschen um mich herum und bin durch meine sportliche Aktivität sehr gut ausgelastet.

Aber im Moment fühlt sich alles schwer an. Immer öfter frage ich mich, wofür ich überhaupt aufstehen soll. Ständig holt mich ein Gefühl von Sinnlosigkeit ein. Wofür mache ich sauber? Warum soll ich mir überhaupt was „Richtiges“ anziehen?

Und noch dazu kommen plötzlich immer häufiger alte Wunden wieder hoch, die ich längst hinter mir gelassen habe. Dachte ich zumindest. Ich höre ein bestimmtes Lied, und mir schießen die Tränen ins Auge. Ein bestimmter Gedanke und ich gerate völlig aus der Fassung. Wenn ich versuche, anderen zu erklären, was in mir vorgeht, fühle ich mich missverstanden. Kein Wunder, denn ich kann ja selbst gar nicht richtig in Worte fassen, was überhaupt los ist. „Eigentlich ist alles ok. Aber dann gibt es diese Tage, diese Momente, diese Stunden, in denen alles grau und hoffnungslos aussieht.“

Schwere Zeiten haben einen Grund

Vielleicht geht es dir gerade ähnlich. Vielleicht geht es dir ja auch schon lange so. Für mich war wichtig zu verstehen, dass auch diese Zeit einen bestimmten Zweck hat. Ich möchte mich darauf konzentrieren, aus genau diesem Schmerz zu profitieren. Daran zu wachsen. Es sind offenbar noch nicht alle Wunden geheilt. Es gibt Dinge, die ich verdränge und ich stecke eben nicht alles einfach so weg, wie ich immer denke. 

Diese Phasen sind ok und wichtig. Sie weisen darauf hin, dass irgendwas mit dem eigenen Wachstum und der inneren Freiheit kollidiert. Auch du darfst diesen Schmerz zulassen. Momentan haben wir zusätzlich besonders viel Zeit mit uns selbst, da ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass einige Gedanken und Emotionen wieder hochkommen, die sonst im Verborgenen liegen.

 

Lasst uns aufräumen

Ich stelle mir diesen Prozess vor, wie wenn man zuhause aufräumt und ausmistet. Bevor es wirklich sauber ist, sieht alles erst mal noch viel schlimmer und chaotischer aus, als vorher. Alle Schubladen sind offen und alles liegt herum und wartet darauf, neu sortiert zu werden. So ungefähr sieht es wohl aktuell in meinem Kopf aus. Gerade liegt alles offen. Gerade ist Chaos. Aber ich miste aus, was ich nicht mehr brauche und was ich nicht mehr haben will. Und sortiere neu ein, was verdient hat zu bleiben. Und dann bin ich einen großen Schritt weiter und habe wieder viel Platz für Neues.

Wir können die Zeit, in der wir uns allein und mit uns selbst überfordert fühlen, nutzen. So wie am Anfang der Krise alle angefangen haben, ihre Wohnung auszumisten und ihren Garten schön zu machen, so können wir das doch jetzt auch mit unserem Inneren tun!

Nimm Dir Zeit für Dich

Dein Inneres, deine Gedanken und dein Frieden verdienen höchste Priorität. Ich möchte Dich ermutigen in Dich zu investieren. Ich persönlich bin der Meinung, dass es sich lohnt, dafür professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeut*innen können dir helfen, herauszufinden was es überhaupt alles zu ordnen gibt, wo vielleicht Dinge versteckt sind, die du gar nicht mehr auf dem Schirm hattest und was du abgeben darfst. Ganz à la Marie Kondo eben. Nur dass dein Haus Du selbst bist. 

Natürlich ist das ein großer Schritt. Du kannst durch Ruhe, Reflexion und Achtsamkeit auch ohne eine Therapie schon viel bewirken. Öffne Dich, sprich mit anderen über das, was aktuell in dir vorgeht. Das wird Dir helfen, wieder zu atmen und Dich zu sortieren. Versuche herauszufinden, was Dich gerade in diese Stimmung bringt und warum. Und schreibe Deine Gedanken auf. Geh raus, schnappe nach Luft. Sortiere das Chaos Stück für Stück, eins nach dem anderen. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Die Sonne wird wieder aufgehen, der Regen hört irgendwann auf.



Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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