Die Tage sind kürzer, es wird dunkler, grauer, trister, kälter – der Winter ist da! Viele Menschen freuen sich darüber: endlich wieder kuschelige Pullover anziehen, Glühwein trinken auf dem Weihnachtsmarkt und der erste Schnee. Ist ja alles schön und gut. Wobei… eigentlich nicht!
Ich mag den Winter nicht – vor allem die Kälte und die Dunkelheit machen mir zu schaffen. Ich leide unter Winterdepressionen. Aber was ist das eigentlich? Winterdepression ist eine von der Jahreszeit abhängige emotionale Störung. Als Ursachen werden die kurzen Tage gesehen, da unser Körper denkt, es wäre Zeit zu schlafen, sobald es dunkel wird.
Da es an vielen Tagen gar nicht erst wirklich hell wird, fühlen sich Betroffene oft müde, antriebslos und ohne Energie. Meine Winterdepressionen äußern sich in Niedergeschlagenheit, bedrückter und trauriger Stimmung und Antriebslosigkeit. An manchen Tagen wird selbst aus dem Bett aufstehen zum Kraftakt. Ich habe mittlerweile einen recht guten Umgang damit gefunden und möchte euch hier einige meiner Tricks mitgeben:
Gemütlichkeit schaffen
Ich versuche mir den Winter so gemütlich wie möglich zu machen. Kerzen, Lichterketten, kuschelige Decken, eine Tasse Tee – und dabei versuche ich mich ganz bewusst darauf einzustellen, dass der Winter auch gemütlich sein kann und versuche das zu genießen. Das fällt mir nicht immer leicht, aber es hilft mehr, als sich immer wieder einzureden, wie schrecklich der Winter ist.
Spazieren
Ich versuche jeden Tag mindestens eine halbe Stunde spazieren zu gehen. Am besten nachmittags zwischen 13:00 und 15:00, weil da am meisten Sonnenstrahlen durch die Wolken kommen.
Denn selbst wenn wir die Sonne nicht sehen, ihre Strahlen erreichen uns trotzdem und können somit unsere Stimmung beeinflussen. Zudem tut körperliche Bewegung gut und man kommt mal aus dem Haus.
Freunde und Freundinnen treffen
Vor allem die Abende finde ich immer schlimm. Wenn es so ewig lang dunkel ist und man einfach nicht weiß, was man noch machen soll. Ich versuche mittlerweile möglichst viele Abende mit Freunden und Freundinnen zu verbringen oder mir sonstige Termine auf abends zu legen, sodass ich möglichst wenig allein zu Hause bin, wenn es dunkel ist.
Vitamin D
Sobald die Tage kürzer werden und die Sonne nicht mehr so häufig scheint, nehme ich täglich ein Vitamin D – Präparat, um meinen Vitamin D – Haushalt auf einem normalen Level zu halten.
Vitamin D wird vor allem über die Sonne aufgenommen, im Winter kann es gegebenenfalls also zu einem Vitamin D – Mangel kommen, der sich unter anderem in depressiven Symptomen äußern kann.
Kampffreier Tag
Bei mir äußern sich die Depressionen diesen Winter, zumindest bisher, vor allem an einzelnen Tagen sehr intensiv. Eine gewisse Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit sind immer vorhanden, aber starke Auswirkungen haben die Winterdepressionen auf mich bisher nur sporadisch.
Von dem her erlaube ich mir gelegentlich, mich ihnen hinzugeben und nicht dagegen anzukämpfen. Weil ich davon ausgehen kann, dass es am nächsten Tag wieder besser ist oder ich gegebenenfalls am nächsten Tag wieder dagegen kämpfen kann. Ein Tag Pause kann nie schaden.
Lichttherapie
Es gibt bestimmte Lichttherapie-Lampen, die helfen sollen, eine Winterdepression zu behandeln. Dabei wird empfohlen, sich gerade in den dunklen Stunden des Tages vor eine spezielle Lampe zu setzen, die dem Körper signalisiert, dass es hell und Zeit zum wach sein ist.
Antidepressiva
Bei heftigen Winterdepressionen besteht auch die Möglichkeit der Behandlung mit Antidepressiva. Hierfür ist es nötig zuerst einmal zum Hausarzt zu gehen und sich eine Überweisung zum Psychiater geben zu lassen.
Wenn ihr auch unter Winterdepressionen leidet und das Bedürfnis habt auszuwandern, sobald der Winter beginnt – I feel you. Ihr seid nicht allein damit. Versucht einen Umgang damit zu finden und die Wintermonate möglichst gut zu überstehen.
Genießt jeden noch so kleinen Sonnenstrahl und freut euch über gute Tage. Lasst zu, dass andere Menschen für euch da sind, kämpft gegen die Traurigkeit an und habt Geduld mit euch. Der Winter wird nicht ewig dauern und nichts ist schöner als die Gefühle, die es auslöst, wenn der Frühling endlich beginnt..
Wenn du gerade mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.