Ich bin Chloé und 16 Jahre alt. Momentan bin ich noch in der Schule und mache meinen Realschulabschluss. In der 6 Klasse fing bei mir alles an.
Ich hatte eine sehr gute Freundin, die ich schon seit der Grundschule kannte. Sie kam aus einem sehr schwierigen Elternhaus, weshalb sie schon zur damaligen Zeit unter Depressionen litt. Bereits in der 6 Klasse hatte sie dann ihren ersten Klinik Aufenthalt. Leider hatte sich an ihrem Zustand nichts gebessert, als sie wiederkam. Meine Freunde und ich haben ihr immer unsere Hilfe angeboten, falls etwas sein sollte. Doch sie lehnte es immer ab, stattdessen fing sie dann an, auf Angriff zu gehen. Immer häufiger versuchte sie, uns fertig zu machen.
Ich wollte helfen, doch wurde verletzt
Ich konnte es sogar nachvollziehen, wieso sie das getan hatte. Sie tat mir leid, weil sie kein normales Leben führen konnte. Ich dachte mir, vermutlich wünschte sie sich einfach ein Leben zu führen wie wir, ohne den ganzen Mist, den sie durchmachen musste.
Doch die Dinge, die sie zu mir sagte und wie sie mir gegenüber handelte, machten letzten Endes leider mehr mit mir, als ich anfangs erwartet hatte. Das, was sie mir einredete, machte mich von innen kaputt. Ich versuchte zunächst, es zu ignorieren, doch wenn ich allein war merkte ich, wie sehr sie mir eingeredet hatte dass ich nichts wert sei.
Ich fing wirklich an zu glauben, dass mein Leben sinnlos sei. In der 7. Klasse habe ich schließlich angefangen, mich selbst zu verletzen. Ich hatte über eine lange Zeit wiederkehrende Suizid Gedanken, habe aber niemanden davon erzählt. Über drei Jahre hinweg, hielten die Selbstverletzung und die Selbstmordgedanken an.
Ich konnte nie darüber sprechen. Bis ich merkte, dass ich nicht allein bin
Am Ende der 9. Klasse bin ich in Reha gegangen, da ich eine Wirbelsäulenverkümmung hatte. Dort habe ich meinen damaligen Freund kennengelernt. Ich habe erst später nach unserer Trennung von ihm erfahren, dass er diese Gedanken auch hatte. Dadurch haben wir fast jeden Tag telefoniert und offen über unsere Probleme gesprochen. Das nahm mir dieses einengende Gefühl, damit allein zu sein.
Ich begann endlich, mich jemandem zu diesem Thema wirklich zu öffnen, ohne mich schämen zu müssen. Dadurch habe ich es geschafft, aufzuhören, mich selbst zu verletzen. Auch die Suizid Gedanken habe ich nicht mehr häufig.
Im Sommer 2019 habe ich mich endlich getraut, zu einer Psychotherapeutin zu gehen und darüber offen zu sprechen. Das war für mich ein unglaublich wichtiger Schlüssel, weiter Richtung innerer Heilung zu kommen.
Es gibt immer einen Weg, der raus führt.
Manchmal gibt es Begegnungen mit Menschen, wie bei mir, die das Leben so positiv verändern, dass man sich auf einmal öffnen kann. Dass man sich auf einmal traut, zu einem Therapeuten zu gehen. Bleibt auf jeden Fall stark, ihr seid nicht alleine. Und es gibt immer Hoffnung!
Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.