Stephanies Geschichte

Egal wo ich war, immer war die Gewalt da

Mein Vater war während meiner ganzen Kindheit und Jugend gewalttätig gegenüber meiner Mutter und mir. Meine früheste Erinnerung ist, dass ich mit vier Jahren von meiner Mutter getrennt wurde und mein Vater uns dann in unterschiedlichen Zimmern geschlagen hat. Ich erinnere mich, dass ich nicht zu meiner Mama durfte, obwohl ich nach ihr geschrien habe.

Mein Vater setzte mich immer unter Druck, die perfekte Tochter zu sein, und weil ich dies nicht war, bestrafte er mich. Nicht nur mit Gewalt, sondern auch mit Drohungen.

Als ich in der dritten Klasse war, wurde ich vom Freund meines Cousins sexuell belästigt. Ich habe das immer für mich behalten. Von meiner Familie weiß das keiner. Auch sonst habe ich nie mit jemandem darüber geredet.

In der Gesamtschule war ich fast 3 Jahre durchgehend Opfer von schwerem Mobbing. Ich wurde in der Schule geschlagen, auch vor den Augen meiner Lehrer, die nicht geholfen haben. Ich hatte Angst in die Schule zu gehen und Angst, nach Hause zu gehen. Egal wo ich war, immer war die Gewalt da.

 

Ich wollte nicht mehr leben

Zeitweise hatte ich solche Angst vor meinem Vater, dass ich nicht mal mit ihm reden konnte. Schon damals habe ich regelmäßig Tagebuch geschrieben. Mit 12 habe ich einen Eintrag geschrieben, in dem ich geäußert habe, dass ich eigentlich gar nicht leben will. Mit 14 habe ich versucht mir das Leben zu nehmen, aber es hat (Gott sei Dank) nicht geklappt. Ich habe das auch meiner Lehrerin als Brief geschrieben, aber sie hat nichts unternommen.

 

Ich hatte die Erfahrungen nie wirklich verarbeitet

Zu der Zeit habe ich angefangen mich selbst zu verletzen, schaffte es aber nach einer recht kurzen Zeit, wieder damit aufzuhören. Dann ging es mir eine Zeit lang „gut“. Dachte ich jedenfalls.

Aber all die schlimmen Erfahrungen, die ich in mich hineingefressen hatte, haben sich immer mehr aufgestaut. So weit, dass  ich dann mit 22 wieder angefangen habe mich zu verletzen, suizidal wurde und in die Psychiatrie kam. Das schlimmste waren die Panikattacken und die Dissoziation und vieles mehr, worüber ich nicht schreiben möchte.

 

Jeder Schritt ist ein Erfolg

Der größte Erfolg ist meine Ausbildung. Sie hält mich auf den Beinen und gibt mir Kraft. Und es klingt blöd, aber keine Suizidgedanken mehr zu haben, war ebenfalls ein Erfolg für mich. Im Moment bin ich nicht an dem Punkt, an dem ich sein möchte, aber ich bin viel weiter als noch vor zwei Jahren und ich kann manchmal echte Hoffnung empfinden. Ich denke, das zählt auch als Erfolg.

Es wird besser. Ich weiß, es klingt so langweilig aber es ist wahr. Denn es gibt eine gute Sache im Leben und eine schlechte:

Das Schlechte: Alles ist vergänglich.
Das Gute: Alles ist vergänglich.

 

Gib niemals auf

Nichts ist unendlich und nichts bleibt für immer. Auch der Schmerz nicht oder das Trauma. Man kann damit leben und man lernt damit zu leben. Es ist nicht einfach, aber es ist möglich. Niemals aufgeben, das ist das Wichtigste.

 

 


Wenn du gerade selbst mit Angst, Depressionen oder anderen psychischen Herausforderungen kämpfst, haben wir hier für dich die ersten Hilfemöglichkeiten aufgeschrieben und auch einen Brief an dich geschrieben. DU kannst auch andere ermutigen, erzähle Deine Geschichte! Wir freuen uns auch riesig über deine Nachricht oder deinen Kommentar! Wenn dir der Blog gefallen hat, kannst du ihn natürlich gerne liken, teilen und uns auf Facebook und Instagram folgen @theoceaninyourmind.

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